Demokratische Republik Kongo
Vergessene Krise

Caritas: Krieg in Ostkongo mit Tausenden Toten

Freiburg  ‐ Vergewaltigungen, Tötungen, Selbstjustiz: Caritas international ruft zu Hilfen für die Opfer des Kriegs in der Demokratischen Republik Kongo auf. Eine Caritas-Klinik kümmert sich um vergewaltigte Frauen.

Erstellt: 07.05.2025
Aktualisiert: 06.05.2025
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Der Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo hat nach Einschätzung von Caritas international zu einer dramatischen, von der Weltgemeinschaft kaum wahrgenommen humanitären Krise geführt. „Menschen werden überfallen, auch in ihren Häusern, es kommt zu Plünderungen, auch zu gezielten Tötungen, zudem wird uns von Selbstjustiz berichtet“, sagte der Caritas-Afrika-Experte Volker Gerdesmeier am Dienstag in Freiburg. Die Bevölkerung traue sich nicht mehr auf die Straßen, die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten sei katastrophal. Es drohten Seuchen wie Cholera und Typhus.

Caritas international unterstützt nach eigenen Angaben in der umkämpften ostkongolesischen Stadt Goma kirchliche Organisationen, die sauberes Trinkwasser verteilen. Auch sei eine mobile Klinik für Schwangere und Opfer von Vergewaltigungen aufgebaut worden. Schwierig sei die Betreuung und Unterbringung der Binnenvertriebenen.

Der Osten des Kongo ist – auch wegen seiner Bodenschätze wie Gold und Coltan – seit Jahrzehnten umkämpft. Zuletzt hat sich der Krieg zwischen kongolesischen Armee und der Rebellenmiliz M23 verschärft. Die Rebellen haben Ende Januar Goma eingenommen. Die Regierung geht von 8.000 Toten und 400.000 Vertriebenen aus.

KNA

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