Menschen versuchen, sich vor den Fluten zu retten.
Staudamm überflutet

Flutkatastrophe in Kenia

Nairobi ‐ Seit Monaten leiden Teile Kenias unter starken Regenfällen. Nordwestlich der Hauptstadt Nairobi zerstörte nun eine Flutwelle ganze Ortschaften. Rettungskräfte sprechen von über 40 Todesopfern.

Erstellt: 30.04.2024
Aktualisiert: 30.04.2024
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Erneut sind in Kenia infolge starker Regenfälle zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Betroffen waren zuletzt die Einwohner mehrerer Ortschaften nordöstlich der Hauptstadt Nairobi. Ihre Häuser wurden fast komplett weggeschwemmt, nach ersten Schätzungen der Polizei verloren dabei 40 Menschen ihr Leben. 76 Personen werden laut dem kenianischen Roten Kreuz noch immer vermisst.

Lokalen Medienberichten zufolge konnte ein Stausee bei der Ortschaft Kijabe die Wassermassen nicht mehr zurückhalten, eine Flutwelle führte dann in der  flussabwärts gelegenen Ortschaft Kamuchiri nahe Mai Mahiu zur Katastrophe.

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Der Präsident von Missio München, Monsignore Wolfgang Huber, derzeit selbst in Kenias Hauptstadt Nairobi unterwegs, rief im Anblick der anhaltenden Hochwassersituation zu Unterstützung auf. „Das Leid der von den verheerenden Überschwemmungen betroffenen Menschen ist grauenhaft. Sturzfluten haben hier im Armenviertel Mathare in Nairobi eine drastische Zerstörung angerichtet. Unzählige Familien haben alles verloren“, so Huber. Es treffe wie so oft die Ärmsten am schlimmsten: Die Slums lägen niedriger, die Straßen dort seien weniger gut befestigt, und die mit schlichten Materialien gebauten Häuser könnten dem Wasser kaum standhalten.

20.000 Menschen ohne Dach über dem Kopf

Besonders erschüttert habe ihn der Tod eines jungen Mannes, berichtet der Missio-Präsident. Dieser sei Teilnehmer eines von Missio unterstützten Berufsausbildungsprojekts der Caritas Nairobi gewesen und während der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage in den Fluten ertrunken.

An der Notfallversorung sind derweil auch Partnerorganisationen von Missio München beteiligt, sie verteilen Decken, Essen und Kleidung an Betroffene. „Sie packen an, um die schlimmste Not zu lindern und schaffen Zufluchtspunkte in dem Chaos, das hier nach wie vor herrscht und sich leider allen Prognosen nach noch fortsetzen wird“, sagte Huber.

Nach Missio-Informationen sind durch die Überschwemmungen der vergangenen Monate rund 20.000 Menschen obdachlos geworden, fast 40.000 Häuser schwer beschädigt, 35 Schulen zerstört. Tausende von Nutztieren seien ums Leben gekommen, Felder vernichtet worden. Das Hilfswerk bittet daher dringend um Spenden.

Auslöser der starken Regenfälle ist das sogenannte El Niño-Phänomen, das seinen Ursprung in erhöhten Meerwassertemperaturen hat. Bereits seit November vergangenen Jahres verzeichnen mehrere Länder Ostafrikas extreme Niederschlagsmengen. Für die kommenden Wochen werden weitere Regenfälle erwartet.

weltkirche.de

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