Kenia, Nairobi, Githurai, 04.06.2024 - Informationsreise Kenia.
DBK-Flüchtlingsbischof Heße auf Solidaritätsreise in Kenia

„Solidarisch an der Seite der Schutzsuchenden in Ostafrika“

Bonn ‐ Über 620.000 Geflüchtete sind nach Angaben der Vereinten Nationen in Kenia offiziell registriert, die wirklichen Zahlen liegen nach Ansicht von Experten aber deutlich darüber. Seine siebte flüchtlingspolitische Solidaritätsreise führt Hamburgs Erzbischof Stefan Heße nach Ostafrika.

Erstellt: 03.06.2024
Aktualisiert: 05.06.2024
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Hamburgs Erzbischof Dr. Stefan Heße ist zu einem Besuch in Nairobi eingetroffen. In den kommenden Tagen wird der Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen und Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenzverschiedene mehrere Regionen Kenias besuchen, um sich ein Bild von der Lage der Geflüchteten vor Ort zu machen.

Der Bürgerkrieg in Somalia, die andauernden Konflikte im Südsudan sowie weitere regionale Auseinandersetzungen haben Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. „Allein in Kenia haben fast 800.000 Schutzsuchende Zuflucht gefunden. Hinzu kommen zahlreiche Binnenvertriebene, die vor allem aufgrund von Umweltkatastrophen ihr Zuhause verloren haben“, sagte Erzbischof Heße bei seiner Ankunft.

Der Erzbischof wird bis zum 8. Juni in Kenia bleiben und Stationen in Nairobi, Lodwar und Kakuma besuchen. Ziel seiner Reise ist es, die Situation der Geflüchteten ins Bewusstsein zu rufen und die Solidarität der Kirche zu betonen. In Nairobi, Lodwar und Kakuma werde er Menschen begegnen, die aus unterschiedlichen Gründen auf der Flucht sind. „Mit meiner Reise will ich die Aufmerksamkeit auf eine Region lenken, die bei uns oft allzu wenig Beachtung findet. Die Kirche steht solidarisch an der Seite der Schutzsuchenden in Ostafrika.“

Flüchtlingslager von der Größe Wiesbadens

Die Reise beginnt zunächst in Nairobi mit einem Symposium des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes (KAAD) zum Thema Flucht und Vertreibung in Kenia. Geplant sind auch Gespräche mit dem deutschen Botschafter Sebastian Groth, dem Apostolischen Nuntius in Kenia und im Südsudan, Erzbischof Hubertus Matheus Maria van Megen, dem Erzbischof von Nairobi, Philip Anyolo, und der UNHCR-Vertreterin in Kenia, Caroline van Buren. Darüber hinaus wird er mit Vertretern der Kenianischen Bischofskonferenz und der Vereinigung der Bischofskonferenzen Ostafrikas (AMECEA) sowie mit politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren und Hilfsorganisationen zusammentreffen.

In Lodwar, der Hauptstadt des von ökologischen und wirtschaftlichen Problemen besonders betroffenen Turkana County, wird sich Erzbischof Heße über diözesane Hilfsinitiativen informieren. In den Flüchtlingslagern bei Kakuma, die über 280.000 Geflüchtete und damit rund 40% aller Geflüchteten in Kenia beherbergen, wird er gemeinsam mit lokalen Partnern des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes und der Salesianer Don Boscos einen Tag verbringen. Auch in Nairobi stehen Besuche bei kirchlichen Hilfsinitiativen wie Caritasprojekten oder von Misereor und Missio München unterstützten Programmen auf dem Plan. Bei den verschiedenen Stationen seiner Reise wird er mit Geflüchteten ins Gespräch kommen und Gottesdienste feiern.

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Erzbischof Heßes flüchtlingspolitische Solidaritätsreisen führten ihn in den vergangenen Jahren bereits nach Griechenland und in die Türkei (2023), nach Polen und in die Ukraine (2022), nach Marokko (2020), Äthiopien (2019), Sizilien (2017) und in den Libanon (2016).

Mit seiner Reise möchte Erzbischof Heße nicht nur die Unterstützung der Kirche für die Geflüchteten betonen, sondern auch auf die dringenden humanitären Bedürfnisse in Ostafrika aufmerksam machen.

Der maßgebliche Teil der Menschen, die nach Kenia flüchten, kommen aus der Region und vom Horn von Afrika. Große Herkunftsländer sind insbesondere Somalia und der Südsudan. Ein großer Teil der Vertriebenen lebt laut UNO-Angaben seit über 20 Jahren in den Flüchtlingslagern, viele Kinder sind dort geboren.

weltkirche.de

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