Ein Brückenbauer geht in den Ruhestand
Köln ‐ In den vergangenen 37 Jahren hat der gelernte Diplom-Agraringenieur Martin Vehrenberg die Entwicklung von Agiamondo (früher AGEH) und seinen Partnern weltweit begleitet und geprägt. Zuletzt war er stellvertretender Geschäftsführer.
Aktualisiert: 25.04.2024
Lesedauer:
Der frühere Geschäftsführer des Personal- und Beratungsdienstes für internationale Zusammenarbeit Agiamondo e.V., Martin Vehrenberg, ist in den Ruhestand gegangen. Die Verabschiedung fand bereits Ende April statt. Als stellvertretender Geschäftsführer verantwortete er seit 2012 den Zivilen Friedensdienst (ZFD), die Bereiche Personalvermittlung im Auftrag, Personalgewinnung, Verträge und Soziale Sicherung sowie die FID Fachstelle Freiwillige internationale Dienste.
1987 kam der Diplom-Agraringenieur als Trainee zur damaligen Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) nach Köln. Von 1990 bis 1993 leitete er als Entwicklungshelfer der AGEH – heute AGIAMONDO – das Entwicklungsbüro der Diözese Bubanza in Burundi. Nach seiner Rückkehr übernahm er bei der AGIAMONDO die Position des Regional- und Programmreferenten. In dieser Eigenschaft trug er Verantwortung für die Vermittlung von Fachkräften nach Ostafrika. Ab 1999 war Martin Vehrenberg maßgeblich am Aufbau des Programms „Ziviler Friedensdienst“ bei AGIAMONDO beteiligt. Im Konsortium ZFD hat er den Aufbau des ZFD als staatlich-zivilgesellschaftliches Gemeinschaftswerk mitgestaltet. Von 2001 bis 2011 leitete er die Abteilung „Personal und internationale Zusammenarbeit“.
2018 wurde Martin Vehrenberg als Vertreter des Konsortiums in den Beirat der Bundesregierung für Krisenprävention und Friedensförderung berufen. Hier engagierte er sich für die Arbeitsvorhaben zu friedenspolitischer Kohärenz deutscher Afrikapolitik und zu zivilen Planzielen der Bundesregierung.
Einsatz für die Partner vor Ort
Die Anwaltschaft für die Partner vor Ort war Martin Vehrenberg ein wichtiger Aspekt in seinem beruflichen Wirken. Personelle Zusammenarbeit verstand er vor allem als solidarischen Dienst, den Fachkräfte im Globalen Süden und Norden als Beitrag zum weltweiten Gemeinwohl leisten. Die Begründung des Entwicklungshelfergesetztes, dass die zurückgekehrten Fachkräfte mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen zu gesellschaftlichen Veränderungen beitragen sollten, war für ihn ein politischer Auftrag, zu Völkerverständigung, Versöhnung und mehr Gerechtigkeit beizutragen.
Die Begegnungen mit den Partnern waren ihm dabei immer auch ein persönliches Anliegen. Dass darin gemeinsame Lösungen von globalen Problemen gefunden werden konnten, verstand er als eine moderne Form von gemeinsamem Lernen. Motivation und Bestätigung gab ihm für seine Arbeit immer wieder das Feedback der Partnerorganisationen, dass die Zusammenarbeit mit Fachkräften sinnvoll und wirksam ist und von ihnen ausdrücklich geschätzt wird.
In ihrer Laudatio zur Verabschiedung hob Agiamondo-Vorstandsmitglied Birgit Mock hervor, dass Martin Vehrenberg Brücken zwischen den Welten gebaut habe. Den Partnern mit Personeller Zusammenarbeit zu ermöglichen, ihre Ziele zu erreichen und sie stark zu machen sich dafür entsprechend einzusetzen, sei ihm stets ein Anliegen gewesen. Sie hob sein fundiertes von konkreten Erfahrungen getragenes Fachwissen ebenso hervor wie seinen Blick auf systemische Zusammenhänge in der Entwicklungszusammenarbeit.
Agiamondo e.V. ist der staatlich anerkannte, katholische Personaldienst in Deutschland und vermittelt qualifizierte und berufserfahrene Fachkräfte für Programme der internationalen personellen Zusammenarbeit. Derzeit arbeiten weltweit rund 260 Fachkräfte in unterschiedlichen Personalprogrammen.
weltkirche.de/Agiamondo