Caritas international: Leid der Kriegsflüchtlinge in Armenien nicht vergessen
Freiburg ‐ Aserbaidschan hat mehr als 100.000 Armenier aus Berg-Karabach vertrieben. Damit sie eine Zukunft haben, braucht es nach Ansicht des Caritas-Hilfswerks langfristige internationale Hilfen.
Aktualisiert: 25.04.2024
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Caritas international ruft zu langfristigen Hilfen für Kriegsflüchtlinge in Armenien auf. Die Lage sei ein gutes halbes Jahr nach dem Krieg um Berg-Karabach weiter sehr angespannt, sagte der Caritas-Experte Martin Thalhammer (Donnerstag) in Freiburg. Manche befürchteten, dass es zu weiteren Kämpfen kommen könnte. Angesichts anderer Großkonflikte dürfe Armenien nicht vergessen werden, fordert Caritas international.
Die Hilfsorganisation erklärte, nach der Aufnahme der Flüchtlinge aus Berg-Karabach lebe in vielen Teilen Armeniens die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Wegen der desolaten Wirtschaftslage seien viele Männer gezwungen, zum Geldverdienen ins Ausland zu gehen. Zurück blieben alleinerziehende Mütter und Senioren, die dann mit einer äußerst prekären Lebenssituation zurechtkommen müssten, sagte Thalhammer.
Caritas bietet nach eigenen Angaben Nothilfen für Schwangere, Kinder, Alte und Kranke an und engagiert sich in der medizinischen und psychosozialen Versorgung. Es brauche langfristige Hilfen, weil die soziale und wirtschaftliche Integration der rund 100.000 Kriegsflüchtlinge noch lange Zeit brauche.
Im September 2023 hatte Aserbaidschan die armenische Enklave Berg-Karabach, die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, mit überlegenen militärischen Mitteln angegriffen. Nach einem Tag war der Krieg entschieden. Dem Angriff vorausgegangen war eine rund neun Monate dauernde Totalblockade Berg-Karabachs durch Aserbaidschan. Mehr als 100.000 Armenier mussten ihre Heimat verlassen.
KNA