Friedensforscher: Rüstungsausgaben weltweit auf Rekordhoch
Bild: © KNA
Sipri-Bericht erschienen

Friedensforscher: Rüstungsausgaben weltweit auf Rekordhoch

Stockholm  ‐ Billionen für Waffen – Die Welt hat im vergangenen Jahr so viel für die militärische Rüstung ausgegeben wie noch nie zuvor, haben Friedensforscher nun errechnet. Sie führen es auf die politische Großwetterlage zurück.

Erstellt: 24.04.2024
Aktualisiert: 24.04.2024
Lesedauer: 

Weltweit haben Staaten im vergangenen Jahr so viel Geld für Waffen und Rüstung ausgegeben wie nie zuvor. Wie das Friedensforschungsinstituts Sipri in Stockholm am Montag mitteilte, wurden im Jahr 2023 global über 2,4 Billionen US-Dollar für militärische Zwecke investiert, was einen Anstieg von 6,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Auch seien erstmals seit 2009 wieder gleichzeitig auf allen Kontinenten die Ausgaben gestiegen.

Die höchsten Militärausgaben hatte demnach die USA mit 916 Milliarden Dollar, gefolgt von China mit geschätzt 296 Milliarden und Russland ebenfalls geschätzt mit 109 Milliarden Dollar. Alle drei Staaten hätten im Vorjahresvergleich deutliche Mehrausgaben, die USA etwa 2,3 Prozent, China 6 Prozent und Russland sogar 24 Prozent. Deutschland liegt laut Statistik weltweit auf Platz sieben mit knapp 69 Milliarden Dollar, 9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) führt die Ukraine die Liste an. 37 Prozent seines BIP wendete das Land, das sich weiterhin gegen den russischen Angriff zur Wehr setzt, demnach für sein Militär auf. Die Militärausgaben stiegen um 51 Prozent zu 2022 auf knapp 65 Millionen, womit die Ukraine weltweit nun auf Platz acht hinter Deutschland liege.

„Dieser beispiellose Anstieg an Militärausgaben ist eine direkte Antwort auf den globalen Wertverlust von Frieden und Sicherheit“, so der leitende Sipri-Forscher Nan Tian. „Die Staaten ziehen militärische Stärke vor, riskieren dabei aber eine Aktions-Reaktionsspirale in einem zunehmend unberechenbar gewordenen geo- und sicherheitspolitischen Umfeld.“

KNA

Mehr zum Thema