Italiens Bischöfe kritisieren Migranten-Abkommen mit Albanien
Neuausrichtung gefordert

Italiens Bischöfe kritisieren Migranten-Abkommen mit Albanien

Rom ‐ An Italiens Küsten kommen jährlich mehr als 100.000 Migranten an. Einige tausend davon will die Regierung Meloni schon bald in Albanien unterbringen. Die katholische Kirche hält das für keine gute Idee.

Erstellt: 16.02.2024
Aktualisiert: 19.02.2024
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Die Italienische Bischofskonferenz (CEI) hat das Abkommen zwischen Italien und Albanien zur „Auslagerung“ von Migranten in den Balkanstaat scharf kritisiert. Mehr als 600 Millionen Euro würden „verbrannt“ wegen der Unfähigkeit, ein Aufnahme-System innerhalb von Italien aufzubauen, erklärte der für Migrationsfragen zuständige Erzbischof Gian Carlo Perego. Die Erklärung wurde am Freitag auf der Internetseite der kirchlichen Stiftung „Migrantes“ veröffentlicht.

Am Vortag hatte der italienische Senat als zweite Parlamentskammer dem Abkommen zugestimmt, das die Regierungen in Rom und Tirana ausgehandelt hatten. Demnach sollen in Albanien Aufnahmezentren für mehrere tausend Migranten entstehen. Dorthin sollen Menschen gebracht werden, die von der italienischen Küstenwache im Mittelmeer aufgegriffen wurden.

Perego wies darauf hin, dass Italien gemessen an seiner Einwohnerzahl unter den 27 Ländern der EU auf Platz 16 der Aufnahmeländer für Geflüchtete stehe. Mit dem Geld für das Albanien-Abkommen könnte das Leben vieler Menschen gerettet werden, so der Erzbischof.

KNA

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