Sea-Watch 5 in Flensburg
Zur Seenotrettung

Sea-Watch schickt neues Schiff ins Mittelmeer

Ein neues Rettungsschiff hat seinen Dienst im Mittelmeer aufgenommen. Es soll Menschen auf der Flucht retten, deren Boote in Seenot geraten. Betrieben wird es vom Bündnis United4Rescue und der Organisation Sea-Watch.

Erstellt: 16.11.2023
Aktualisiert: 16.11.2023
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Ein neues Schiff zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer ist zu seinem ersten Einsatz ausgelaufen. Die „Sea-Watch 5“ sei am Dienstagabend im spanischen Vinaros in See gestochen, teilten die Organisation Sea-Watch in Berlin und das Bündnis „United4Rescue“ in Hannover mit. Das ehemalige Versorgungsschiff wurde im November 2022 in Hamburg getauft und anschließend zum Rettungsschiff umgebaut. Es wird unter anderem durch Spenden, die Deutsche Postcode Lotterie und das von der Evangelischen Kirche in Deutschland initiierte Bündnis „United4Rescue“ finanziert, wie es hieß.

„Ob in Italien oder Deutschland, wir lassen uns nicht aufhalten“, so Sea-Watch-Vorständin Nora Bomke. „Die ‚Sea-Watch 5‘ ist nicht nur ein weiteres Rettungsschiff. Sie ist eine zivilgesellschaftliche Anklage gegen Menschenrechtsverbrechen an den europäischen Außengrenzen.“

Für das Bündnis „United4Rescue“ erklärte Vorstandsmitglied Sandra Bils: „Es ist bitter, dass unser Einsatz auf dem Mittelmeer nach wie vor nötig ist.“ 2023 sei schon jetzt das tödlichste Jahr auf dem Mittelmeer seit 2017. „Die ‚Sea-Watch 5‘ ist ein gelebtes Symbol für die Menschenrechte und wird die EU-Staaten mit jedem Einsatz daran erinnern: Seenotrettung ist Pflicht!“

Das 58 Meter lange Schiff sei das bisher größte Sea-Watch-Schiff und biete Platz für mehrere hundert Menschen, hieß es. Eine Crew aus 29 Personen werde die Geretteten an Bord versorgen.

Die in Berlin ansässige Hilfsorganisation Sea-Watch hatte im Juni 2015 das erste Rettungsschiff ins Mittelmeer geschickt. Seitdem hat sie eigenen Angaben zufolge mehr als 45.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Aktuell betreibt sie noch das Schiff „Aurora“.

KNA

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