Klimawandel begrenzen. Entwicklung ermöglichen.
In Armut lebende Menschen sind besonders vom Klimawandel betroffen, da ihr Leben an die Umwelt gebunden ist.
Aktualisiert: 13.07.2023
Lesedauer:
Weltweit spielt das Wetter verrückt. Ursache ist oft die globale Erwärmung durch den Ausstoß von Treibhausgasen bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Gerade jene, die in Armut leben, sind besonders davon betroffen, da ihr tägliches Leben eng an die Umwelt gebunden ist. Misereor sieht sich daher in der Pflicht, Klimaschutz einzufordern und die Menschen bei der Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen zu unterstützen.
Rund um den Globus schmelzen Gebirgsgletscher – die größten Trinkwasserreservoire der Welt. Zugleich nehmen Zahl und Heftigkeit von Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürmen zu und reißen immer mehr Menschen in den Tod. Zudem können sich Malaria, Denguefieber und Cholera in einer wärmeren Welt weiter ausbreiten. Dies trifft besonders arme Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie können sich weder durch sichere Häuser schützen noch mit Ersparnissen oder Versicherungen Vorsorge treffen. Auch werden sie von ihrer Regierung gar nicht oder nicht ausreichend vor Katastrophen geschützt.
Klimapolitik mitgestalten
Die globale Erwärmung lässt sich nicht mehr aufhalten, dennoch muss es gemeinsames Ziel aller Staaten sein, sie auf zwei Grad gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen und Strategien der Anpassung zu entwickeln. Daher setzt sich Misereor auf allen politischen Ebenen für den Umbau in eine klimafreundliche Gesellschaft in Nord und Süd ein. Zum klimapolitischen Engagement von Misereor in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika gehört neben dem Schutz von Wäldern auch der Aufbau einer ökologisch verträglichen Energieversorgung, die den berechtigten Bedürfnissen armer Bevölkerungsschichten Rechnung trägt. Genauso wichtig ist, darauf hinzuwirken, dass keine falschen Lösungswege eingeschlagen werden, wie zum Beispiel der Agrosprit, der eine saubere Alternative zu Diesel und Benzin sein sollte. Doch seine Ökobilanz ist zweifelhaft. Die Folgen für die Bevölkerung im Süden negativ.
Praktische Hilfe für Kleinbauern in Haiti
Da der Klimawandel bereits stattfindet und weitere Folgen nach sich ziehen wird, unterstützt Misereor Menschen in Entwicklungsländern, trotz des Klimawandels würdevoll zu leben – zum Beispiel in Haiti. Der Inselstaat wird heute von immer heftiger werdenden tropischen Wirbelstürmen bedroht, die starke Niederschläge verursachen.
Dies ist besonders verheerend, da das ehemals waldreiche Land heute nur noch zu rund zwei Prozent von Bäumen bedeckt ist. Ohne die schützende Bewaldung spülen die Stürme widerstandslos den fruchtbaren Boden weg. Immer wieder fordern Bergrutsche zahlreiche Todesopfer.
Misereor unterstützt daher Kleinbauern in Haiti beim Anlegen von Agroforstgärten. Der Baumbestand und ein Gürtel von Hecken schützen vor Winden, Starkniederschlägen und tropischen Stürmen. Gleichzeitig steigt durch die Forstgärten der Grundwasserspiegel und verbessert so die Ernten. Pro Jahr werden bis zu einer Million Obst- und Waldbäume angepflanzt, die einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und zugleich der Produktion von Nahrungsmitteln, Viehfutter und Feuerholz dienen. So finden die Bauern einen Weg aus der Armut und werden gleichzeitig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels.
Stand: November 2012
Weitere Informationen zum Engagement von Misereor im Bereich Klimaschutz finden Sie auf www.misereor.de.