Neuer Bischof von Hong Kong will Brücken bauen
Hong Kong ‐ Der neue Bischof von Hong Kong, Michael Yeung Ming-cheung, will in den Beziehungen zu China Brücken bauen. Einige Katholiken Hong Kongs sehen die Verhandlungen mit China skeptisch und befürchten eine zunehmende Einflussnahme der chinesischen Regierung auf Hong Kongs Kirche und Politik.
Aktualisiert: 19.03.2024
Lesedauer:
Der neue Bischof von Hong Kong, Michael Yeung Ming-cheung, will in den Beziehungen zu China Brücken bauen. „Wir sind bereit, eine Brücke zu bilden, und ich denke, es ist immer wichtiger Brücken zu bauen anstatt Mauern. Wenn wir irgendwie helfen können, den Dialog aufrecht zu erhalten, sind wir gewillt, das zu tun,“ sagte er nach einem Bericht der Dailymail.
Das Bistum Hong Kong ist von der „offiziellen“ chinesischen Kirche, der Katholisch-Patriotischen Vereinigung (KPV), unabhängig und mit dem Heiligen Stuhl verbunden. Hong Kong und Macau sind in China die einzigen Bistümer, die frei Bischöfe ernennen dürfen.
In dieser Frage bemühte sich zuletzt der ehemalige Bischof von Hong Kong, Kardinal John Tong, um Vermittlung. Erst Anfang Februar hatte er vorsichtig von einer „vorläufigen Einigung“ mit China über die Bischofsernennungen berichtet; eine offizielle Bestätigung folgte bislang aber nicht. Einige Katholiken Hong Kongs sehen die Verhandlungen mit China skeptisch und befürchten eine zunehmende Einflussnahme der chinesischen Regierung auf ihre Kirche, aber auch auf die Politik und das Justizsystem.
Kardinal John Tong ging zu Monatsbeginn im Alter von 78 Jahren in den Ruhestand. Er wird weiterhin als Mitglied des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog sowie als Leiter des Forschungsinstituts „Holy Spirit Study Center“ aktiv sein, welches sich dem Kirchenleben in China widmet. Michael Yeoung Ming-cheung folgt als bisheriger Koadjutor automatisch auf Kardinal Tong. Der 70-Jährige stammt aus Shanghai und war über ein Jahrzehnt lang Caritas-Direktor des Bistums Hongkong.
© Ucanews/Dailymail/KNAcze