
Vatikan erfreut über Fortschritte in China
Vatikanstadt ‐ Das seit 2018 bestehende Geheimabkommen zwischen Peking und Rom bringt konkrete Ergebnisse: Ein neues Bistum wurde geschaffen, Personalien wurden neu geordnet. Der Vatikan sieht darin einen großen Erfolg.
Aktualisiert: 15.09.2025
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Der Vatikan hat die jüngsten Fortschritte bei der territorialen und personellen Neuordnung der kirchlichen Verwaltung in der chinesischen Provinz Hebei gelobt. Hebei gilt als eine der Hochburgen der katholischen Minderheit in China.
Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte am Freitag, man habe „mit Genugtuung“ zur Kenntnis genommen, dass die staatlichen Behörden die Bischofswürde zweier katholischer Geistlicher anerkannt hätten. Namentlich nannte er den neuen Weihbischof des in dieser Woche neu geschaffenen Bistums Zhangjiakou, Joseph Ma Yan'en (65), sowie den Altbischof von Xuanhua, Augustinus Cui Tai (75). Auch Xuanhua liegt in der Provinz Hebei und ist neuerdings kein eigenes Bistum mehr.
Die staatliche Anerkennung der Bischofswürde in beiden Fällen sei „eine Frucht des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden“. Sie stellten für die Entwicklung des neuen Bistums Zhangjiakou „einen relevanten Schritt“ dar, erklärte der Sprecher.
Der jetzt nachträglich als Bischof anerkannte Cui Tai war laut Medienberichten seit 2007 mehrere Male ohne Gerichtsverfahren festgenommen, inhaftiert oder verschleppt worden, zuletzt im Jahr 2021.
Zugleich teilte der Heilige Stuhl am Freitag mit, dass Bischof Ma Yan'en, der zuvor Bischof von Xiwanzi war, vom Papst „im Rahmen der Anwendung des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China“ bereits mit Datum vom 4. September zum Weihbischof in Zhangjiakou ernannt wurde. Seine Anerkennung sei nun mit Datum vom 12. September erfolgt.
Bistumsgrenzen werden an staatliche Grenzen angepasst
Bereits am Mittwoch hatte der Vatikan bekanntgegeben, dass der Bischof des neuen Bistums Zhangjiakou, Joseph Wang Zhengui (62), am selben Tag die Bischofsweihe erhalten habe. Er war am 8. Juli von Papst Leo XIV. zum Bischof von Zhangjiakou ernannt worden. Am selben Tag hatte der Papst das neue Bistum errichtet und die im Jahr 1946 gegründeten Bistümer Xiwanzi und Xuanhua aufgelöst.
Das neue Bistum, dessen Kathedrale sich in Zhangjiakou befindet, umfasst eine Fläche von rund 36.000 Quadratkilometern. Von den vier Millionen Einwohnern sind etwa 85.000 Katholiken, das sind etwas mehr als 2 Prozent der Bevölkerung. Sie werden laut Vatikan-Angaben von 89 Priestern seelsorgerisch betreut. Hinzu kommen der Bischof, der Weihbischof sowie Altbischof Cui Tai.
Zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik besteht seit 2018 ein Geheimabkommen, das zuletzt 2024 um vier Jahre verlängert wurde. Es regelt die einvernehmliche Ernennung und Weihe katholischer Bischöfe. Zudem gestaltet der Vatikan seither die Bistumsgrenzen in der Regel gemäß den geltenden staatlichen Stadt- und Landkreisgrenzen neu.
Allerdings hatte sich die chinesische Seite offenbar nicht immer an die Absprachen gehalten. So kam es mehrfach zu Bischofsweihen und -ernennungen, der keine entsprechende Entscheidung des Vatikan vorausgegangen war. So waren in China kurz nach dem Tod von Papst Franziskus offenbar einseitig zwei parteitreue Weihbischöfe ernannt worden.
China-Zentrum
Mehr Informationen zu China sowie zur Situation der Christen im Land finden Sie in den Publikationen des China-Zentrums:
https://www.china-zentrum.de
KNA/dr

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