Krankenhaus-Schiff im Amazonas wird am Samstag eingeweiht
Bundesstaat Pará

Krankenhaus-Schiff im Amazonas wird am Samstag eingeweiht

Amazonas-Synode ‐ Am kommenden Samstag wird das Krankenhaus-Schiff „Papst Franziskus“ in Belém im brasilianischen Bundesstaat Pará eingeweiht. Es wird gesegnet und öffnet am Wochenende seine Türen für die Öffentlichkeit.

Erstellt: 12.08.2019
Aktualisiert: 22.04.2024
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Am kommenden Samstag wird das Krankenhaus-Schiff „Papst Franziskus“ in Belém im brasilianischen Bundesstaat Pará eingeweiht. Nach der symbolischen Schlüsselübergabe Anfang Juli wird das Schiff nun gesegnet und öffnet am Wochenende seine Türen für die Öffentlichkeit. Das berichtet die Erzdiözese Belém auf ihrer Internetseite. Daraufhin bricht das Schiff in sein Einsatzgebiet mit rund 700.000 Menschen auf, die entlang des Amazonas leben.

Das Krankenhaus-Schiff hat eine Länge von 32 Metern und verfügt über Behandlungs- und Untersuchungszimmer für verschiedene Fachrichtungen wie etwa Zahn- und Augenheilkunde sowie über einen kleinen OP-Raum, ein Labor, Röntgen-, Mammographie-, Ultraschall- und EKG-Geräte sowie über Räume für die Medikamenten-Ausgabe. An Bord der „Papst Franziskus“ sind rund zehn Angestellte und rund 20 Freiwillige tätig, unter ihnen Ordensleute, Ärzte, Assistenten und Pfleger.

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Die „Papst Franziskus“ ist ein Kooperationsprojekt der katholischen Kirche und der Regierung des Bundesstaates Pará. Finanziert wurde das Schiff laut der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ vor allem durch Bußgelder der Firmen „Shell Chemie“ und BASF, die diese für einen Chemieunfall hätten zahlen müssen, bei dem 60 Menschen ums Leben gekommen seien.

Dass das Projekt zustande kam, bezeichnete der Bischof von Óbidos, Johannes Bahlmann, als „ein Wunder“. Viele Menschen, vor allem jene in den kleinen Dörfern Amazoniens, hätten keine Möglichkeit, zu Ärzten in den größeren Städten zu gelangen. Jetzt könnten die Mediziner zu ihnen kommen.

Die Initiative ging dem Zeitungsbericht zufolge tatsächlich von Papst Franziskus aus. Als dieser am Rande des Weltjugendtages 2013 in Rio ein kirchliches Krankenhaus besuchte, habe er einen verantwortlichen Ordensmann gefragt, ob er und seine Mitstreiter denn auch in Amazonien tätig seien. Als dieser verneint habe, habe der Papst gesagt: „Dann musst du dort hingehen!“

Erste Pläne zweier Hospitäler an Land seien bald verworfen worden, weil klar geworden sei, dass die meisten Patienten nicht dorthin kommen könnten. Darauf habe man sich für die schwimmende Lösung entschieden, so Bischof Bahlmann.

© weltkirche.de/KNA

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