Papst ermutigt zum Kampf gegen Menschenhandel
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Papst ermutigt zum Kampf gegen Menschenhandel

Menschenhandel ‐ Das weltweite Netzwerk „Talitha kum“ von Ordensfrauen trifft sich in diesen Tagen in Rom zu seiner ersten Generalversammlung. Vom Papst erhalten sie für ihren Einsatz gegen Menschenhandel Rückendeckung.

Erstellt: 26.09.2019
Aktualisiert: 27.07.2022
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Die unterschiedliche Situation von Frauen in der Welt einerseits sowie ein neoliberales Wirtschaftsmodell andererseits sind nach Aussage von Papst Franziskus wichtige Faktoren für den weltweiten Menschenhandel.

Die individualistische Sicht des Neoliberalismus etwa riskiere, den Staat aus seiner Verantwortung zu entlassen, so das Kirchenoberhaupt am Donnerstag im Vatikan in einer Ansprache vor Mitgliedern eines Netzwerks gegen Menschenhandel. Das weltweite Netzwerk „Talitha kum“ von Ordensfrauen trifft sich in diesen Tagen in Rom zu seiner ersten Generalversammlung.

In seiner Ansprache lobte Franziskus die Frauen für ihren Einsatz an vorderster Front. Sie seien eine Avantgarde kirchlichen Engagements gegen „die Plage des Menschenhandels“. Gleichzeitig forderte er weitere Gemeinschaften, auch von Männern, auf, sich diesem Einsatz anzuschließen. Jenen, die mit dem Hinweis auf interne Probleme zögerten, sollten sie „vom Papst ausrichten: Innere Probleme lösen sich, wenn man auf die Straße hinausgeht, dann kommt frische Luft rein“.

Das 2001 auf Initiative von Ordensoberinnen entstandene Netzwerk „Talitha kum“ trifft sich vom 21. bis 27. September zu seiner ersten weltweiten Generalversammlung in Rom. An dem Treffen nehmen unter anderem die UN-Sonderberichterstatterin gegen Menschenhandel, Maria Grazia Giammarinaro, und ein Vertreter des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung teil. In den Vorträgen, Erfahrungsberichten und Beratungen geht es um eine Evaluierung der bisher geleisteten Arbeit sowie um Strategien für die kommenden Jahre.

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Fachtagung des Aktionsbündnisses gegen Frauenhandel in Bayern

Gerechtigkeit kennt keine Grenzen – Gemeinsam gegen Menschenhandel von Bayern bis Europa

Das Aktionsbündnis gegen Frauenhandel lädt in Kooperation mit Renovabis und der Hanns-Seidel-Stiftung zu einer Fachtagung ein ein. Experten und Expertinnen aus Politik, Justiz und Zivilgesellschaft werden Strategien und Kooperationsmöglichkeiten im Kampf gegen Menschenhandel auf europäischer und lokaler Ebene diskutieren.

Mit dabei sind u.a. Susanne Breit-Keßler, stellvertretende Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Dr. Anne Simon, Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft München I, Martina Liebsch, Geschäftsführerin der AG Menschenhandel und Dr. Anja Thalmaier vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.

Themen:

  • Grenzen überwinden – Europäische Zusammenarbeit gegen Menschenhandel
  • Strafverfolgungsbehörden und Zivilgesellschaft im gemeinsamen Kampf gegen Menschenhandel
  • Kooperationsstrukturen gegen Menschenhandel in Bayern
  • Die Veranstaltung bietet für Interessierte eine Plattform zum intensiven Austausch und zur Förderung und Entwicklung gemeinsamer Maßnahmen.

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