Kardinal Malcolm Ranjith betonte am Dienstag zum ersten Jahrestag der Anschläge die Entschlossenheit der katholischen Kirche zu religiöser Harmonie im multireligiösen, aber mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka. Der Erzbischof von Colombo erinnerte zudem daran, dass unter den Terroropfern Menschen aller Ethnien und Religionen Sri Lankas wie auch Ausländer waren.
Die Vertretung der Vereinten Nationen in Sri Lanka rief zu "unermüdlichem Kampf" gegen das "Virus des Terrorismus" auf. Es polarisiere, spalte Gesellschaften und löse Kettenreaktionen aus, "die weiter polarisieren, weiter spalten, bis die Angst zu Hass mutiert", warnten die UN.
Trotz Protesten der muslimischen Minderheit hatte Sri Lankas Regierung entgegen der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO Mitte April die Feuerbestattung aller Corona-Toten angeordnet. Während im Buddhismus die Feuerbestattung fester Bestandteil der Religion ist, ist sie im Islam verboten. Die Spannungen zwischen den Religionsgruppen im Land seien weiter stark ausgeprägt und könnten durch diese Anweisung weiter verstärkt werden, warnte das bischöfliche Hilfswerk Misereor.