Der simbabwische Unternehmer Strive Masiyiwa (58) erwirtschaftete mit seinem Telekommunikationsunternehmen Econet ein Vermögen von sieben Milliarden US-Dollar. Nach dem Bürgerkrieg in Burundi 2005 entwickelte sein Konzern ein mobiles Zahlungssystem. „Nicht als Geschäftsmodell“, erinnert sich Masiyiwa. „Es war dazu gedacht, Hilfsorganisationen zu ermöglichen, Geld an Menschen im Hinterland zu senden, die dort versuchen, ihr Leben wiederaufzubauen.“ Erst später entstand aus dem elektronischen Geld eine Geschäftsidee.
Die meisten Einwohner Afrikas und seine Milliardäre trennen Welten. Dennoch eint sie am Ende ein gemeinsamer Feind: ein versagender Staat. Genauer gesagt, Korruption, Misswirtschaft und schlechte Regierungsführung. Als bestes Beispiel nennt der südafrikanische Milliardär Nicky Oppenheimer (74) Mineralien. Augenblicklich fallen dabei schuftende Arbeiter und Menschenrechtsverletzungen in den Coltan-Minen des Kongo ein. „Die meisten Menschen sprechen über Mineralien, als seien sie ein Fluch. Aber das ist nicht der Fall“, so Oppenheimer. Er mahnt Afrikas Regierungen, den Rohstoffreichtum zum Wohl der Bevölkerung zu nutzen.
Wolle Afrika vorankommen, müssten seine reichsten Bürger Hand in Hand mit den Regierungen arbeiten, ist Patrice Motsepe überzeugt. Der 57-jährige Bergbaumagnat aus Südafrika muss es wissen: Sein Schwager ist Staatspräsident Cyril Ramaphosa. Dass sein Unternehmen davon profitiert, dementiert Motsepe. 2013 war er der erste Afrikaner, der den sogenannten „Giving Pledge“ unterzeichnete – und damit zusicherte, die Hälfte seines Vermögens (derzeit 2,3 Milliarden US-Dollar) für das Gemeinwohl zu spenden. Das bedeutet in Motsepes Augen nicht nur, Geld für Wohltätigkeit auszugeben, sondern vor allem für Stipendien für Südafrikas künftige Eliten.