Frage: Wo gehen Ihre Kinder zur Schule?
Baeni: Meine Kinder lernen in einer privaten Schule, die von Flüchtlingen gegründet wurde. Denn nicht alle Flüchtlinge haben die Möglichkeit, die Bildungsmaßnahmen des UNHCR wahrzunehmen. In der Privatschule lernen sie Englisch, Mathe, soziale Fähigkeiten, und machen Bibelkunde.
Frage: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Baeni: Im Moment mache ich ein Bachelor-Studium in Öffentlicher Verwaltung. Ich wollte erst Soziale Arbeit weitermachen und mich auf psychische Gesundheit spezialisieren. Aber das Programm gibt es hier so nicht. Immerhin konnte ich letztes Jahr für sechs Wochen in die USA reisen, um an dem Stipendienprogramm Mandela Washington Fellowship teilzunehmen.
Es ist nicht gerade meine Wunschvorstellung, hier in Malawi zu bleiben. Die Bedingungen im Camp sind nicht gut. Hier sehen wir keine gute Zukunft für uns. Mir bleiben zwei Möglichkeiten: Wenn ich zuhause sicher bin, kann ich zurück in die Demokratische Republik Kongo gehen. Die zweite Möglichkeit ist es, einen Resettlement-Platz in einem dritten Land zu finden, wo ich mit meiner Familie langfristig gut leben kann. Mein Traum ist es, in sozialer Arbeit und psychologische Gesundheit zu promovieren. Wenn ich dann zurück nach Afrika komme, dann, um mit Flüchtlingen zu arbeiten.
Das Interview führte Claudia Zeisel.
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