Seit sie wieder in Deutschland ist, hört Laura deshalb viel ruandische Musik. „Ich versuche, mir die Lebensfreude zu erhalten.“ Da habe sie viel von der Kultur Ruandas gelernt. „Obwohl die Menschen dort weniger haben als wir in Deutschland, sind sie dankbarer, teilen mehr und haben ein starkes Gottvertrauen.“
Fast so wichtig wie der Glaube an Gott ist in Kolumbien der Fußball. Das stellte der Don-Bosco-Volunteer Simeon Kühn fest, als er die Fußball-Weltmeisterschaft dort miterlebte. „Egal bei welchem Spiel, überall leuchten die gelben Nationalfarben. Und wenn die eigene Mannschaft spielt, bekommen die Kolumbianer frei“, erzählt er. Der Fußball sei auch ein gutes Mittel, um die Alltagssorgen hinter sich zu lassen. „Da vergessen die Kinder schon mal, dass es zuhause Probleme gibt oder sie nichts zu essen haben.“ Probleme gibt es in der Großstadt Medellín, wo Simeon als Freiwilliger tätig war, genug. Als Streetworker ging er in die ärmeren Viertel, um Jugendliche von der Straße und aus den Fängen krimineller Banden zu holen. Täglich spielte er dort mit ihnen Fußball. „Die Kinder haben mir manchmal mehr Dinge anvertraut als den Psychologen und Pädagogen“, erzählt er. Insgesamt bewundert Simeon die positive Lebenseinstellung der Kolumbianer: „Da wird nicht so viel gegrübelt, ob etwas schiefgehen kann oder nicht. Es gibt nicht immer gleich einen Plan B. Die Kolumbianer stellen sich neuen Aufgaben mit Freude und Zuversicht.“