Fluchtursachen wirksam bekämpfen
Das LRRD-Konzept müsse auch in seiner Bedeutung für die Bekämpfung von Fluchtursachen anerkannt werden. Mehr als 60 Millionen Menschen befänden sich derzeit weltweit auf der Flucht vor Krisen, Konflikten und den Folgen des Klimawandels. „In Istanbul müssen Regierungen, die Vereinten Nationen, internationale Hilfsorganisationen sowie die Privatwirtschaft gemeinsame, solidarische Antworten auf diese Entwicklungen finden. Jeder ist in der Pflicht“, appellierte Spiegel.
Zum Humanitären Weltgipfel am kommenden Montag und Dienstag (23./24. Mai) im türkischen Istanbul werden Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von Nichtregierungsorganisationen erwartet. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will an den Bosporus reisen, ebenso wie eine Delegation aus dem Vatikan. Ziel des Treffens ist unter anderem, die Krisen- und Katastrophenhilfe effizienter zu organisieren und sie besser auf die Bedürfnisse der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten abzustimmen.
Spiegel kritisierte, dass eine verbindliche Resolution nicht vorgesehen sei und es stattdessen freiwillige Selbstverpflichtungen geben solle. „Bedauerlicherweise wurde bislang kein Mechanismus für eine Überprüfung der Gipfelergebnisse festgelegt. Es stellt sich die Frage, wer diese Selbstverpflichtungen nachverfolgen und gegebenenfalls einfordern wird.“ (lek/KNA/Misereor)
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