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UN-Entwicklungsprogramm warnt vor Notstand

Bericht: Klimagefahren belasten arme Menschen besonders

New York  ‐ Extreme Hitze, Luftverschmutzung oder Überschwemmungen: Klimagefahren treffen arme Menschen besonders hart. Damit verbunden ist eine Abwärtsspirale, lautet das Ergebnis eines neuen Berichts.

Erstellt: 31.10.2025
Aktualisiert: 21.10.2025
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Armut ist enger mit Klimagefahren verbunden als bisher angenommen. Das geht aus dem Armutsindex 2025 des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) und der Universität Oxford hervor. Der diesjährige Bericht mit dem Titel „Overlapping Hardships: Poverty and Climate Hazards“ wurde Mitte Oktober anlässlich des internationalen Tags für die Beseitigung der Armut veröffentlicht. Laut dem Bericht leben 887 Millionen Menschen in akuter Armut und sind gleichzeitig mindestens einer von vier Klimagefahren – große Hitze, Dürre, Überschwemmungen und Luftverschmutzung – ausgesetzt. Das sind 78,8 Prozent der ausgewerteten 1,1 Milliarden Fälle.

So ist Armut laut Bericht kein isoliertes sozioökonomisches Problem mehr, sondern eng mit dem Druck auf den Planeten verknüpft. Ein weiteres Fazit: Durch Klimagefahren verstärkt sich die Benachteiligung weiter, da diese in Armut lebende Menschen vor weitere Herausforderungen stellen.

„Unsere Welt steht vor einem Entwicklungsnotstand: Nach Jahrzehnten des Fortschritts in der menschlichen Entwicklung stagnieren diese nun besorgniserregend. Wir haben einen Wendepunkt erreicht“, sagte UNDP-Leiter Haoliang Xu. „Unsere neue Forschung zeigt, dass wir uns den Klimarisiken stellen müssen, die fast 900 Millionen arme Menschen gefährden, um die globale Armut zu beseitigen und eine stabilere Welt für alle zu schaffen.“

Größte Klimagefahr für arme Menschen ist große Hitze (608 Millionen) gefolgt von Luftverschmutzung (577 Millionen). In Südasien (380 Millionen) und Afrika südlich der Sahara (344 Millionen) sind Menschen besonders häufig von Klimagefahren betroffen. Ein weiteres Ergebnis: 651 Millionen sind mindestens zwei Klimagefahren ausgesetzt.

Auch würden Länder mit niedrigem bis mittlerem Einkommen die größte Belastung durch Klimagefahren tragen, sowohl in absoluter Zahl als auch im hohen Anteil. Schätzungsweise 548 Millionen arme Menschen in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen seien mindestens einer Klimagefahr ausgesetzt.

KNA

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Global Multidimensional Poverty Index 2025 – Overlapping Hardships: Poverty and Climate Hazards

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