
Pflanzen und Kolonialismus – Ausstellung im Wiener Weltmuseum
Ein Garten ohne Geranien, ein Wohnzimmer ohne Kaktus? Für viele unvorstellbar. Eine Ausstellung in Wien zeigt nun, wie exotische Pflanzen in europäische Wohnzimmer kamen. Die Schau ist durchaus kritisch.
Aktualisiert: 04.07.2025
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Das Weltmuseum in Wien widmet sich seit Mittwoch den Ursprüngen exotischer Pflanzen in europäischen Wohnzimmern. Unter dem Titel „Kolonialismus am Fensterbrett“ sind Zimmerpflanzen wie Kakteen, Dieffenbachien und Aloe Vera zu sehen, die während des 18. und 19. Jahrhunderts durch europäische Expeditionen nach Europa gelangten.
Ein besonderes Augenmerk legt die Ausstellung auf das Thema Biopiraterie. So wird unter anderem die Geschichte der als Zierpflanze beliebten Geranie (Beitragsbild oben) beziehungsweise Pelargonie erzählt, die in Südafrika ursprünglich als Heilpflanze für Atemwegserkrankungen eingesetzt wurde. „Eine deutsche Firma sicherte sich Patente auf das traditionelle Heilmittel“, schreibt das Museum. Am Gewinn seien die lokalen Nutzer jedoch nicht beteiligt worden. „Kulturelle Aneignung außereuropäischer Pflanzen“ nennt das Weltmuseum den Vorgang.
Vorgestellt werden zehn Pflanzen. Zu sehen sind neben diesen auch Fotografien und historische Objekte. Die Ausstellung ist bis Mai 2026 zu sehen.
KNA

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