
Vietnam erinnert an 50 Jahre Kriegsende und Wiedervereinigung
Hanoi ‐ Der Vietnamkrieg war die längste militärische Auseinandersetzung des 20. Jahrhunderts. Die Auseinandersetzung hat tiefe Spuren hinterlassen – bis heute.
Aktualisiert: 24.04.2025
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Mit Konzerten, Ausstellungen und Bootsparaden erinnert Vietnam an das Ende des Vietnamkrieges und die Eroberung von Saigon vor 50 Jahren. Am Mittwoch (30. April) ist laut Medienberichten in der südvietnamesischen Metropole, die heute Ho-Chi-Minh-Stadt heißt, zudem eine Militärparade mit 13.000 Soldatinnen und Soldaten geplant. Zudem sollen in der Stadt aus Anlass der Wiedervereinigung Vietnams ein großes Feuerwerk und eine Lichtshow mit 10.500 Drohnen stattfinden. Daran sollen auch rund 20 Delegationen aus dem Ausland etwa aus China und Russland teilnehmen. Die USA haben ihre Teilnahme jüngsten Meldungen zufolge abgesagt.
Der Vietnamkrieg war laut Historiker Marc Frey die längste militärische Auseinandersetzung des 20. Jahrhunderts. Er begann mit dem Zerfall der französischen Kolonialmacht in Indochina während des Zweiten Weltkrieges. 1954 wurde Vietnam in eine kommunistisch dominierte Nord- und eine unter westlichem Einfluss stehende Südzone geteilt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt mutierte Vietnam zu einem Schauplatz des Stellvertreterkrieges zwischen den beiden Großmächten des Kalten Krieges, den USA und der Sowjetunion.
Am 30. April 1975 wurden die letzten US-Vertreter aus Saigon evakuiert. Im Jahr darauf verschmolzen die Kommunisten Nord- und Südvietnam zur Sozialistischen Republik Vietnam. Vietnam, aber auch die Nachbarstaaten Laos und Kambodscha leiden bis heute unter dem Erbe des Krieges. So lagern nach wie vor nicht explodierte Sprengkörper im Boden. Chemische Kampfmittel verseuchten über Jahre hinaus Äcker und Waldflächen.
Allein zwischen 1961 und 1975 fielen etwa zwei Millionen Vietnamesen. Im Nachbarland Kambodscha installierte Pol Pot von 1975 bis 1979 ein grausames „steinzeitkommunistisches“ Regime, unter dem Schätzungen zufolge ebenfalls bis zu zwei Millionen Menschen starben. Die USA verloren bei den Kämpfen rund 58.000 Soldaten. In den Vereinigten Staaten aber auch bei den westlichen Verbündeten sorgte der Krieg für politische Umwälzungen und intensive gesellschaftliche Debatten.
„Das freudig-patriotische offizielle Gedenken an das Kriegsende ist das Großereignis im politisch-historischen Veranstaltungskalender des Jahres 2025“, sagte der Leiter des Vietnam-Büros der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, Florian Constantin Feyerabend, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Hanoi. „Freilich hat bei einem Durchschnittsalter von 33 Jahren nur ein geringer Teil der vietnamesischen Bevölkerung noch persönliche Erinnerungen an das Kriegsende und die damit einhergegangene gewaltsame Wiedervereinigung von Nord und Süd.“
KNA

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