
In Ecuador gewinnt Amtsinhaber Noboa die Präsidentschaftswahlen
Quito ‐ Der von vielen prognostizierte Richtungswechsel in der Andennation bleibt aus: Daniel Noboa bleibt Präsident in Ecuador. Die Herausforderungen für den Wahlsieger sind enorm.
Aktualisiert: 14.04.2025
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Daniel Noboa (37) hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Ecuador gewonnen. Der konservative Politiker, der für einen „Law-and-Order“-Kurs im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und für eine enge Kooperation mit US-Präsident Donald Trump steht, behielt mit 55,9 Prozent der Stimmen über Linkskandidatin und Herausforderin Luisa Gonzalez (47) die Oberhand. Auf sie entfielen laut Wahlbehörde nach Auszählung von rund 92 Prozent der Stimmen 44,1 Prozent.
Gonzalez erkannte das offizielle Wahlergebnis nicht an und forderte eine Neuauszählung. Sie verwies auf Nachwahlbefragungen, die sie vorne sahen. Umfragen vor der Wahl hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorhergesagt.
Für das Land sollte mit den Wahlen eigentlich eine längere Phase der politischen Instabilität beginnen, nachdem Noboa 2023 im Anschluss an den Rücktritt von Präsident Guillermo Lasso die Wahlen für die knapp zweijährige Restlaufzeit von dessen Amtszeit gewonnen hatte. Auch damals hieß die Gegenkandidatin Luisa Gonzalez. Noboa kann nun eine volle Amtszeit von fünf Jahren antreten.
Die Herausforderungen für den Sohn des Bananen-Milliardärs und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Alvaro Noboa sind enorm. Ecuador ist längst zu einem Umschlagplatz von Drogenlieferungen nach Europa und in die USA geworden. Um die Vorherrschaft des lukrativen Drogenhandels liefert sich die organisierte Kriminalität in Ecuador einen blutigen Kampf, der sich in Anschlägen, Auftragsmorden und Meutereien in Haftanstalten äußert. Noboa reagierte darauf mit der Verhängung des Ausnahmezustandes, die strukturellen Probleme sind damit aber nicht gelöst.
Noboa hatte im Wahlkampf unter anderem für die Reaktivierung eines Stützpunktes der USA in Ecuador geworben. Vorgänger Guillermo Lasso beglückwünschte Noboa: „Zum zweiten Mal hat dir das ecuadorianische Volk das Vertrauen ausgesprochen.“
KNA

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