Ecuadors Präsident will ausländische Militärbasen zulassen
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Wegen organisierter Kriminalität

Ecuadors Präsident will ausländische Militärbasen zulassen

Quito  ‐ Vor 15 Jahren musste die US-Armee einen Stützpunkt in Ecuador räumen. Nun will Präsident Noboa wieder ausländische Militärbasen im Land zulassen, um im Kampf gegen den Drogenhandel bestehen zu können.

Erstellt: 24.09.2024
Aktualisiert: 20.09.2024
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Ecuadors Präsident Daniel Noboa strebt eine Wiederzulassung ausländischer Militärbasen an. Der konservative Regierungschef hat eine entsprechende Initiative ins Parlament des südamerikanischen Landes eingebracht, wie die Zeitung „El Universo“ (Montag Ortszeit) berichtete. Ein bislang geltendes Verbot soll damit aufgehoben werden.

Ecuador fehle es nicht an Möglichkeiten, sondern an Ehrlichkeit und politischem Willen, erklärte Noboa. „Deshalb werden wir in der Nationalversammlung einen Gesetzentwurf zur Teilreform der Verfassung vorlegen“, so der Präsident weiter. Noboa begründet seinen Vorstoß damit, dass die „die internationale Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen die entscheidende Variable im Kampf gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität sein kann“.

Noboa nahm eigens eine Videobotschaft auf dem ehemaligen US-Militärstützpunkt in Manta auf. Das US-Militär hatte die Basis während der Amtszeit des linksgerichteten Präsidenten Rafael Correa 2009 räumen müssen. Die damals politisch Verantwortlichen hätten versprochen, dass Ecuador so seine Souveränität zurückgewinne. Tatsächlich sei das Land schutzlos den Drogenhändlern überlassen worden. Noboa kritisierte dies als „Pakt mit dem transnationalen Verbrechen“, der nun rückgängig gemacht werden müsse.

Ecuador wird derzeit von einem brutalen Drogenkrieg erschüttert. Weltweite Beachtung fand im vergangenen Jahr die Ermordung des Präsidentschaftskandidaten und Investigativ-Journalisten Fernando Villavicencio.

KNA

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