Afrikanischer Staat übernimmt Vorsitz der Staatengruppe

Südafrika will in G20-Präsidentschaft Tourismus ankurbeln

Johannesburg  ‐ Noch liegen Südafrikas Tourismuszahlen unter denen vor der Pandemie. Aber das Land vertraut auf den Wachstumsmarkt – und sieht sich dabei in einer Vorreiterrolle für ganz Afrika.

Erstellt: 29.01.2025
Aktualisiert: 29.01.2025
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Südafrika will seine diesjährige Präsidentschaft der G20-Staatengruppe nutzen, um Afrika als einen „Kontinent der Chancen“ zu präsentieren. Dafür will man insbesondere den Tourismus nutzen. „Dieses Jahr ist für uns ein ganz besonderes: wir können der Welt zeigen, wozu wir in Südafrika und auf dem Kontinent fähig sind“, sagte Tourismusministerin Patricia de Lille am Dienstag in Johannesburg. Als einziges Mitglied aus Afrika unter den 20 Industrie- und Schwellenländern trage Südafrika besondere Verantwortung für den Kontinent.

Bei der Pressekonferenz kündigte sie an, den für den Kap-Staat wichtigen Wachstumsmarkt Tourismus weiter auszubauen. Obwohl noch keine endgültigen Zahlen für das im März endende Geschäftsjahr 2024 vorliegen, geht De Lille von rund zehn Millionen Touristen aus. Im Zeitraum Januar bis November 2024 seien die Zahlen um 5 Prozent auf 7,9 Millionen ausländische Besucher gestiegen.

„Wir wachsen konstant, setzen aber auf weitaus mehr Wachstum; wir müssen uns aggressiver vermarkten“, forderte die Ministerin. Ähnlich äußerte sich auch die Chefin der Tourismusbehörde South African Tourism, Nombulelo Guliwe. „Wir verkaufen unser Potenzial unter Wert. Afrika ist in der Lage, Weltklasse-Veranstaltungen zu organisieren“, sagte sie, auch mit Blick auf die Fußball-WM 2010.

Ministerin De Lille kündigte zudem eine Reihe neuer Visa-Bestimmungen an, die vor allem auf Besucher aus China und Indien abzielen. Geplant seien zudem elektronische Besucher-Visa, die binnen 72 Stunden gewährt werden sollen. Eine weitere Visa-Neuerung zielt auf die sogenannten digitalen Nomaden ab. Sie können künftig bis zu sechs Monate im Lande bleiben, um von dort aus im Homeoffice zu arbeiten. Engpässe gebe es allerdings noch beim Luftverkehr von und nach Südafrika. „Wir haben daher noch nicht unsere Besucherzahlen aus der Vor-Covid-Zeit erreicht“, so die Ministerin.

De Lille hatte bei der Pressekonferenz die im Februar in Johannesburg geplante Fachmesse „Meetings Africa 2025“ vorgestellt. Die in Johannesburgs Vorort Sandton stattfindende Fachmesse für den Business-Tourismus gilt als wichtigste Veranstaltung ihrer Art in Afrika.

KNA

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