
Rotes Kreuz: Fast 300 tote Helfer bei internationalen Einsätzen
Augsburg ‐ Humanitäre Helfer sind zunehmend bedroht. 2024 sind fast 300 von ihnen ums Leben gekommen. Die Hilfe für die Zivilbevölkerung wird immer riskanter.
Aktualisiert: 20.12.2024
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Mehr als 280 humanitäre Helfer sind in diesem Jahr bereits ums Leben gekommen. Internationale Hilfseinsätze in Kriegs- und Krisengebieten würden immer riskanter, sagte die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Unter den Opfern seien viele lokale Helferinnen und Helfer des jeweiligen Roten Kreuzes. „Anders als internationale Helfer sagen sie nicht, wir gehen da raus, weil es uns zu gefährlich wird. Im Gegenteil: Sie bleiben, weil sie vor Ort verankert sind und in den Krisengebieten leben.“
Grund für die wachsende Bedrohung ist laut Hasselfeldt eine stark steigende Zahl bewaffneter Konflikte. „Um die Jahrtausendwende haben wir etwa 20 solcher Konflikte weltweit gezählt, heute sind es 120“, erklärte sie. Im Fokus der Öffentlichkeit stünden hauptsächlich die Ukraine und der Nahe Osten. „Wir sind allerdings nicht nur dort aktiv, sondern in etwa 50 Ländern weltweit, wo es häufig sogenannte vergessene Krisen gibt: so auch im Sudan, wo die Menschen sich in einer unbeschreiblich katastrophalen Notlage befinden“, sagte Hasselfeldt. „Die Sicherheit unserer Helfer wird zu einer immer größer werdenden Herausforderung - und ihr Zugang zu den Hilfsbedürftigen übrigens auch.“
KNA

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