Schwere Fluten in Westafrika
Eine Million auf der Flucht

Schwere Fluten in Westafrika

Abuja  ‐ In mehreren Ländern Afrikas treten aufgrund schwerer Regenfälle Flüsse über die Ufer, zerstören Häuser und Felder. Immer mehr Menschen müssen vor den Wassermassen fliehen.

Erstellt: 16.10.2024
Aktualisiert: 15.10.2024
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Aufgrund von Überschwemmungen in Zentralnigeria sind mehr als 60.000 Menschen auf der Flucht. Laut einem Bericht des nigerianischen Senders News Central TV (online Sonntag) stehen im Bundesstaat Kogi 60.000 Hektar Land unter Wasser.

Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes bezeichnete die Situation gegenüber dem Sender als „sehr schlimm“. Der Pegel des Flusses Niger steige weiter. In Lokoja, Provinzhauptstadt von Kogi, treffen die Flüsse Niger und Benue aufeinander. Dort kam es bereits im Oktober 2022 zu schweren Überschwemmungen.

In Nigeria mit 220 Millionen Einwohnern war zunächst der Nordosten von heftigen Regenfällen betroffen. Mitte September brach im Bundesstaat Borno der Alau-Staudamm. Die Provinzhauptstadt Maiduguri stand teilweise unter Wasser.

Nach Angaben des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) wurden bis Anfang Oktober Überschwemmungen in 16 Ländern in West- und Zentralafrika verzeichnet; mehr als 6,6 Millionen Menschen sind betroffen. In zehn Ländern sind insgesamt knapp eine Million Personen auf der Flucht. Beschädigt oder komplett zerstört wurden mehr als 600.000 Gebäude, darunter auch Schulen und Krankenhäuser.

Neben Nigeria hat es vor allem im Nachbarland Tschad heftig geregnet. Dort steigen laut einem Bericht des französischen Senders RFI vom Montagmorgen die Pegel der Flüsse Logone und Schari weiter an. Demnach sind mehrere Bezirke der Hauptstadt N'Djamena von Überschwemmungen bedroht.

Im Tschad kamen laut OCHA bei den diesjährigen Überschwemmungen bereits knapp 600 Menschen ums Leben. Knapp zwei Millionen Personen seien insgesamt betroffen, weil Infrastruktur und Lebensgrundlagen zerstört wurden. OCHA nannte es eine der „schlimmesten Überschwemmungskrisen in West- und Zentralafrika“.

KNA

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