Symbolbild Gewalt Nigeria
Entführungswelle hält an

Bewaffnete entführen Pastor und Gemeindemitglieder in Nigeria

Abuja  ‐ Schon wieder eine Entführung in Nigeria: Betroffen diesmal eine Kirche im Zentrum des westafrikanischen Landes. Die Regionalregierung nimmt aber auch die Pastoren in die Verantwortung.

Erstellt: 02.12.2025
Aktualisiert: 01.12.2025
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In Nigeria haben Bewaffnete erneut eine Kirche überfallen und den Pastor sowie Gottesdienstbesucher verschleppt. Ziel des Angriffs am Sonntagmorgen war die Freikirche „Cherubim and Seraphim“ im Dorf Ejiba im Bundesstaat Kogi, berichteten nigerianische Medien in der Nacht zu Montag. Demnach wurden insgesamt zwölf Menschen entführt.

Die Behörden bestätigten den Überfall. Kingsley Femi Fanwo, Öffentlichkeitsbeauftragter des Bundesstaates Kogi, kritisierte in diesem Zusammenhang auch manche Pfarrer. Sie würden trotz bekannter Gefahren Gläubige weiterhin ermutigen, sich an entlegenen Orten zu versammeln, zitierte ihn Nigerias Nachrichtenagentur NAN. Über die mutmaßlichen Täter sind bisher keine Informationen öffentlich bekannt.

In Nigeria wurden in den vergangenen zwei Wochen mehr als 400 Menschen verschleppt, darunter Hunderte Kinder und Jugendliche. Etwa drangen Bewaffnete am 21. November in das Internat der katholischen St. Mary's School in Papiri im Bundesstaat Niger ein und brachten mehr als 300 Personen in ihre Gewalt. Details zu den 265 überwiegend Kindern, denen die Flucht bisher nicht gelang, sind weiterhin nicht öffentlich bekannt.

In Afrikas Land mit der höchsten Einwohnerzahl – 235 Millionen – herrscht unter Beobachtern Uneinigkeit über die Motivation der Täter. Vor allem zwischen 2013 und 2015 entführte die islamistische Terrorgruppe Boko Haram mehrere Tausend Menschen. Die Entführungen in den vergangenen Jahren haben Experten zufolge vor allem wirtschaftliche Aspekte und dienen der Lösegelderpressung. Dass auch Ordensleute unter den Betroffenen sind, hängt demnach mit der Vermutung zusammen, dass Kirchen Lösegelder zahlen würden.

KNA

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