Geflüchtete aus der Ukraine, darunter Frauen und Kinder, in Medyka (Polen) nahe der polnisch-ukrainischen Grenze am 28. März 2022.
Wegen russischer Angriffe auf Pokrovsk

Caritas international: Zehntausende fliehen aus Ostukraine

Freiburg/Dnipro ‐ Die russischen Angriffe auf die ukrainische Stadt Pokrovsk treiben Abertausende in die Flucht. Die Caritas-Zentren in der Region sind in Alarmbereitschaft.

Erstellt: 06.09.2024
Aktualisiert: 06.09.2024
Lesedauer: 

Nach Angaben von Caritas international fliehen nach den schweren Angriffen auf die zivile Infrastruktur derzeit rund 100.000 Ukrainerinnen und Ukrainer aus der ostukrainischen Region um die Stadt Pokrovsk. Die russische Armee rücke vor, die Front nur noch wenige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt, erklärte Caritas international am Donnerstag in Freiburg.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

„Alle Caritas-Zentren der Region sind in Alarmbereitschaft. Es werden beispielsweise Schlafplätze in Notunterkünften zur Verfügung gestellt, Lebensmittel und Hygiene-Artikel verteilt sowie finanzielle Unterstützungen bereitgestellt“, erklärte die Hilfsorganisation.

Die meisten Flüchtlinge versuchten in der zentralukrainischen Stadt Dnipro Aufnahme zu finden, so die Caritas. Im Vergleich zum Juli habe sich die Zahl der fliehenden und evakuierten Menschen verdreifacht. Inzwischen lebten in Pokrovsk noch etwa 40.000 von ehemals 80.000 Bewohnern.

Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen

Die Menschen wurden aufgerufen, nur das Lebensnotwendigste auf die Flucht mitzunehmen, da die russischen Truppen nur noch zehn Kilometer von der Stadtgrenze entfernt sich befinden. Die umkämpften Gebiete seien allein am 26. August von 109 Drohnen und 127 russischen Raketen getroffen worden.

Caritas international ist seit 2014 in der Ukraine engagiert und stimmt seine Unterstützung mit den Vereinten Nationen ab. Insgesamt gibt es landesweit 77 Caritas-Zentren für humanitäre und medizinische Hilfen, davon 45 von der griechisch-katholischen und 32 von der römisch-katholischen Caritas. Auch in 200 Notunterkünften sind Caritas-Kräfte im Einsatz.

Aktuell konzentriert sich die Arbeit der Hilfsorganisation der Caritas auf Mezhova und Pavlohrad. Bereitgestellt werden u.a. Trinkwasser, heiße Mahlzeiten, falls nötig Bargeld, besondere materielle und psychologische Unterstützung für Kinder, Alte und Kranke sowie Transportmöglichkeiten in die Evakuierungszentren.

Bisher konnte die Caritas in der Ukraine nach eigenen Angaben drei Millionen Menschen mit ihrer Hilfe erreichen. 17,6 Millionen Menschen sind gegenwärtig auf humanitäre Hilfe angewiesen.

KNA /dr

Mehr zum Thema