Podium Patenge, Kirchberger, Kiesewetter, Wilmer auf dem Katholikentag in Erfurt
Podiumsdebatte auf dem Katholikentag

Europawahl und Friedenshoffnung: Lehren aus dem Ukraine-Krieg

Der anhaltende Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die Besucher des Katholikentags in Erfurt. Ihr Thema am Freitag: Welche Lehren aus dem Krieg lassen sich für die deutsche Politik ziehen?

Erstellt: 31.05.2024
Aktualisiert: 31.05.2024
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Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer (Magdeburg) hat beim Katholikentag in Erfurt davor gewarnt, die Friedenspolitik der AfD zu überlassen. Sie versuche, mit Friedenstauben auf ihren Plakaten dieses Thema zu übernehmen, sagte er am Freitag. „Ich fordere ganz klar: So schnell wie möglich ein Kriegsende.“

Der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer unterstrich die Forderung des Papstes nach Friedensverhandlungen, betonte aber auch, die Bibel sage klar: „Es gibt keinen vernünftigen Frieden ohne Gerechtigkeit und keine Gerechtigkeit ohne Frieden.“

Mit Blick auf die Situation in Deutschland erklärte er: „Wir nehmen wahr, dass das Angstlevel in der Bevölkerung steigt. Können unsere Enkel in Frieden leben? Gibt es eine neue Weltordnung?“ Die Kirchen seien gefordert, Hoffnung darauf zu verbreiten, dass Friede tatsächlich möglich sei, sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden): „Hoffnung darauf, dass es ein gutes Leben geben kann im Namen Gottes.“

Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter betonte, die Ukraine setze mit ganz viel Herzblut auf die geplante Friedenskonferenz. Sein Traum sei, dass es auch ein Russland der Menschen gebe, die nicht Teil des unterdrückerischen Systems seien und nach dem Krieg einen Beitrag zu Frieden und Versöhnung leisten könnten. Und er ergänzte: „Mein Traum ist, dass es uns gelingt, dass dies ein Europa der inneren und äußeren Freiheit ist, der Selbstbestimmung und der mutigen Zivilcourage.“

Anschließend sprachen die Panelisten über mögliche Lehren aus der Situation der Ukraine mit Blick auf den künftigen Umgang mit China. Kiesewetter betonte mit Blick auf die festlandchinesische Drohkulisse gegen Taiwan, China dürfe nicht den Eindruck bekommen, man dürfe Grenzen einfach zu verschieben.

KNA /dr

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