Bodenatlas 2024-Cover
Bodenatlas 2024 veröffentlicht

Experten fordern Anreize für mehr Bodenschutz

Im Kampf gegen den Klimawandel kommt den Böden eine wichtige Rolle zu. Doch selbst in Deutschland und der EU steht diese Ressource durch wenig nachhaltige Nutzung unter großem Druck.

Erstellt: 10.01.2024
Aktualisiert: 10.01.2024
Lesedauer: 

Bundesregierung und EU müssen aus Expertensicht mehr Anreize für den Schutz der Böden schaffen. So sollten bei Agrarförderungen von Seiten der EU ökologische und nachhaltige Konzepte zur Bodennutzung in der Landwirtschaft stärker honoriert werden, heißt es am Dienstag in einer Mitteilung der Heinrich-Böll-Stiftung, des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Organisation TMG Think Tank for Sustainability.

Gemeinsam haben die drei Institutionen in Berlin den Bodenatlas 2024 veröffentlicht. Dieser liefert eine Bestandsaufnahme der Böden und aktuellen Bodennutzung sowie Vorschläge für eine nachhaltige und menschengerechte Nutzung der Böden.

Den Böden komme eine zentrale Rolle bei der Überwindung der Klimakrise zu, betonte Imme Scholz, Vorstand der Böll-Stiftung. Insbesondere fungierten sie als Wasserspeicher, wobei durch Versiegelung und industrielle Landwirtschaft diese Fähigkeit zurückgehe, „mit verheerenden Folgen, wie wir aktuell an der Hochwasserkatastrophe in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sehen“, betonte Scholz.

Zudem nehme dadurch auch innerhalb der EU die Wüstenbildung zu. Aktuell seien europaweit rund 60 Prozent der Böden geschädigt, in Deutschland weise bereits mindestens ein Fünftel der landwirtschaftlichen Flächen sehr starke Bodenerosion auf. Auch die Artenvielfalt leide darunter, erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Bei einer Novellierung des Bundesbodenschutzgesetzes müsse deshalb der vorsorgende Bodenschutz deutlicher hervorgehoben werden. „Nachhaltige Flächennutzung kommt nicht nur der Natur zu Gute, sondern schützt unsere Lebensgrundlage Boden und erhöht die Resilienz gegenüber Auswirkungen der Klima- und Biodiversitätskrise“, so Bandt.

Bodenatlas 2024

Der Bodenatlas 2024 kann über die Heinrich-Böll-Stiftung kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden.

KNA

Mehr zum Thema