lakat mit einer Friedenstauben auf gelb-blauem Grund, den Farben der Nationalflagge der Ukraine, während einer Friedensdemonstration gegen den Krieg in der Ukraine am Rosenmontag, den 28. Februar 2022 in Köln.
Vatikanische Dialogmission

Päpstlicher Friedensbotschafter in Kiew eingetroffen

Kiew ‐ Bolognas Erzbischof Kardinal Matteo Zuppi hat erstmals als Gesandter des Heiligen Stuhls die Ukraine besucht. Mit einem Gedenkmoment in Butscha setzte er Zeichen.

Erstellt: 06.06.2023
Aktualisiert: 06.06.2023
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Der von Papst Franziskus mit einer Dialogmission im Ukraine-Krieg betraute Kardinal Matteo Zuppi ist am Montag in Kiew eingetroffen. Dort kam er mit dem Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, zusammen. Er habe mit Zuppi über eine Rückführung von ukrainischen Kindern gesprochen, die während des Kriegs von Russland verschleppt worden seien, schrieb Lubinets auf Facebook. Zudem habe er dem Papstgesandten über von Russland gefangen gehaltenen ukrainischen Zivilisten berichtet, darunter auch katholische Geistliche.

Lubinets erklärte, die Ukraine müsse ihr gesamtes Territorium befreien. Denn nur so könnten die eigenen Kinder geschützt werden. Nach früheren Angaben Kiews wurden mehr als 10.000 ukrainische Kinder aus den von russischen Truppen besetzten Gebieten des Landes entführt. Am Treffen nahm den Angaben zufolge auch der Papstbotschafter in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, teil.

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Symbolträchtiger Besuch

Zuppi besuchte auch die Stadt Butscha bei Kiew. Dort töteten russische Truppen bis zu ihrem Abzug Anfang April 2022 laut der ukrainischen Staatsanwaltschaft etwa 400 Zivilisten. Der Kardinal besichtige eine Kirche in Butscha, in der Kriegsverbrechen dokumentiert werden, wie die Kiewer Militärverwaltung mitteilte. An einem Gedenkort für die Opfer stellte er ein Grablicht ab.

Zuppi war Ende Mai vom Papst zum Leiter einer vatikanischen Friedensmission ernannt worden. Deren Ziel ist es, Spannungen zwischen Kiew und Moskau abzubauen und Wege zum Frieden aufzuzeigen. In der Ukraine sei er mit dem Auftrag gereist, den ukrainischen Behörden eingehend zuzuhören, welche Möglichkeiten es gibt, einen gerechten Frieden zu erreichen, und humane Gesten zu unterstützen, die zum Abbau der Spannungen beitragen, heißt es in einer Mitteilung des Heiligen Stuhls.

Ob und wann der Kardinal auch nach Moskau reisen wird, ist bislang nicht bekannt. Der 67-Jährige ist eng mit der Gemeinschaft von Sant'Egidio verbunden, die für den Vatikan schon wiederholt in delikaten Vermittlerfunktionen bei internationalen Konflikten tätig war.

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KNA/weltkirche.de

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