Ein Kreuz, im Hintergrund der Schriftzug "BDKJ"
Bei Hauptversammlung in Odenthal

BDKJ ruft nach Frieden und Gerechtigkeit

Düsseldorf/Odenthal  ‐ Katholische Jugendliche rufen zum Einsatz für den Frieden auf: Mit dem Beschluss „Menschen schützen – Gewalt überwinden – Frieden nachhaltig stärken“ ist die Hauptversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am Sonntag zu Ende gegangen.

Erstellt: 08.05.2023
Aktualisiert: 08.05.2023
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Die BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher betonte, vor allem junge Menschen litten unter den Folgen bewaffneter Konflikte. „Wir fordern Politik und Gesellschaft auf, Wege zum Frieden zu unterstützen und mit uns gemeinsam für eine friedliche und gerechte Welt einzutreten“, sagte sie. Der Dachverband der katholischen Jugendverbände selbst setze auf Prävention, gerichtliche Beilegung von Streits und möglichst gewaltarme Interventionen. „Die Anwendung militärischer Gewalt soll nur als ‚ultima ratio‘ zur Verteidigung oder Schutz grundlegender Menschenrechte in der Verantwortung der Vereinten Nationen beschränkt bleiben“, so Hottenbacher.

Eine wichtige Frage sei, „wie Globalisierung gestaltet werden muss, damit sie nicht Staaten, sondern Menschen zugutekommt und ihr Wohlergehen sowie ihre individuellen Rechte fördert und sie vor Ausbeutung schützt“, fügte sie hinzu. Verantwortliche in Staat, Kirche und Gesellschaft müssten zudem ausloten, wo Dialoge möglich sind. Verletzlichkeit und Betroffenheit von Frauen und marginalisierten Gruppen müssten besondere Berücksichtigung finden „und alle Menschen in ihrer Vielfalt als gleichberechtige Mitglieder unserer Weltgesellschaft anerkannt werden“.

Als Grund für die Neupositionierung nennt der BDKJ in seinem Beschluss das zunehmende Erstarken autoritärer Kräfte und der Ausbruch von Kriegen in und im Umfeld von Europa. „Die Dringlichkeit wurde uns durch den Angriff der russischen Föderation auf die Ukraine noch einmal besonders vor Augen geführt. Vor allem, wenn bewusst Menschenrechtsverletzungen, der Verlust von Menschenleben in Kauf genommen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Mittel der Kriegsführung eingesetzt werden, ist es besonders notwendig, für Frieden einzustehen“, heißt es.

Vorstandsmitglieder wiedergewählt

Zuvor waren zwei hauptamtliche Bundesvorstandsmitglieder beim BDKJ mit großer Mehrheit wiedergewählt worden: Bundespräses Stefan Ottersbach (47) und Bundesvorsitzender Gregor Podschun (33) bleiben für weitere drei Jahre in ihren Ämtern.

Podschun sagte nach seiner Wahl, es gelte, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt weiter voranzubringen. Systemische Ursachen dafür in der Kirche müssten schonungslos bearbeitet und nach Kräften beseitigt werden. Ottersbach kündigte an, weiter jenen jungen Menschen eine Stimme geben zu wollen, die im Land von Armut bedroht seien. Dieses soziale Engagement gelte auch über Deutschlands Grenzen hinaus, was sich etwa in der Aktion Dreikönigssingen zeige.

Im Wortlaut: Menschen schützen – Gewalt überwinden – Frieden nachhaltig stärken

Seit den letzten friedensethischen Positionierungen des BDKJ sind zunehmend autoritäre Kräfte erstarkt und Kriege in und im Umfeld von Europa ausgebrochen und eskaliert. Zudem hat sich die Rivalität zwischen Staaten global deutlich verschärft. Deshalb entwickeln wir unsere friedensethischen Positionen weiter und geben Impulse in den politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Debatten. Die Dringlichkeit wurde uns durch den Angriff der russischen Föderation auf die Ukraine noch einmal besonders vor Augen geführt. Vor allem, wenn bewusst Menschenrechtsverletzungen, der Verlust von Menschenleben in Kauf genommen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Mittel der Kriegsführung eingesetzt werden, ist es besonders notwendig, für Frieden einzustehen.

Als überzeugte Christ*innen und Europäer*innen halten wir an unseren Zielen und Werten fest, die wir in vielen Beschlüssen und detaillierten Forderungen an Politik und Gesellschaft zum Ausdruck gebracht haben. Zuletzt wurden sie ausführlich in den Beschlüssen der BDKJ-Hauptversammlungen „Kinder und Jugendliche wollen Frieden, keine Waffen“ (2016) und „Frieden ist mehr wert! Frieden und Sicherheit weiterentwickeln – Perspektiven für alle jungen Menschen schaffen!“ (2019) dargestellt.

Hier können Sie das Originaldokument von der BDKJ-Hauptversammlung im Mai 2023 herunterladen:

Anmeldung für 72-Stunden-Aktion 2024 gestartet

Ab sofort sind laut Mitteilung Anmeldungen für die bundesweite 72-Stunden-Aktion 2024 möglich. Die Sozialaktion des BDKJ findet vom 18. bis 24. April statt; der Verband rechnet mit 100.000 Teilnehmenden. Über drei Tage werden unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ soziale Projekte umgesetzt, etwa von Jugendverbänden, Firmgruppen oder Schulklassen.

KNA/BDKJ/dr

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