Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erinnerte am Sonntag an die Rolle der Kirche auf Sri Lanka für die Versöhnung im Land. „Gerade die katholische Kirche setzt sich seit vielen Jahren für eine nationale Versöhnung in Ihrem Land ebenso ein, wie sie ein stets geschätzter Partner des Dialogs und der caritativen Hilfe ist.“ Er fügte hinzu: „In diesem Moment grausamen Blutvergießens, in dem die Freude über das Osterfest getrübt wird, übermittle ich Ihnen unsere Solidarität und vor allem unser Gebet: Tod und Hass haben keine endgültige Macht über den Menschen. Daran glauben wir, gerade an Ostern.“
Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, rief die Christen unterdessen zu Ruhe und Vergebung auf. Die Terrorakte hätten ihn überrascht, die Spannungen zwischen Muslimen, Buddhisten und Christen auf Sri Lanka seien seit Jahren verhältnismäßig gering gewesen. „Die Lage war alles in allem eher friedlich, und die Touristen kamen gerade zurück ins Land, die Wirtschaft erholte sich, wir hatten viele Hoffnungen“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Sri Lanka. Das Attentat sei „merkwürdig“ gewesen, unterstrich der Erzbischof. „Es gab zwar einige Spannungen zwischen der islamischen Gemeinschaft und der (buddhistischen) Mehrheit, aber ich hätte nicht gedacht, dass die Lage so dramatisch sei, um ein Attentat von dieser Art zu haben.“
Ranjith setzt eigenen Aussagen zufolge Vertrauen auf die Zusammenarbeit zwischen den Religionen. „Zwischen der islamischen und den anderen Gemeinschaften besteht hinreichend Frieden und Eintracht. Wir können diese Situation noch mehr entwickeln.“ Die internationale Gemeinschaft solle nach den Attentaten die Regierung und die lokalen Religionsführer dabei unterstützen, eine Lösung zu finden, aber ohne sich in innere Angelegenheiten des Landes einzumischen.