Gott werde „Rechenschaft verlangen“ für ihren Dienst, so der Papst, der zum „Einsatz für Frieden und Wohlergehen“ der Menschen mahnte. Die politisch Verantwortlichen müssten sich nicht nur dem Urteil Gottes, sondern auch dem Blick der Menschen im Land stellen, die dringend nach „Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden“ verlangten.
Frieden sei möglich, betonte der Papst. Dies verlange aber den Sieg über „Stolz, Neid, Machthunger, Eigeninteressen, Lüge und Heuchelei“. Das im September in Addis Abeba geschlossene Abkommen müsse nun umgesetzt und der Waffenstillstand eingehalten werden.
Die Idee zu dem Treffen stammte vom Primas der anglikanischen Kirche und Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Neben Welby und Mitgliedern des südsudanesischen Kirchenrates nahm auch der frühere Moderator der presbyterianischen Kirchen Schottlands, John Chalmers, an dem Treffen teil. Präsident Kiir ist Katholik, sein Konkurrent Machar Presbyterianer.
Während der Einkehrtage hatten ein katholischer Erzbischof aus Uganda sowie ein ostafrikanischer Jesuit geistliche Vorträge gehalten. Zum Abschluss wurde den Teilnehmern je eine signierte Bibel überreicht. Sie trägt die Widmung: „Suche, was eint, überwinde, was spaltet“, unterzeichnet von Welby, Papst Franziskus sowie Chalmers.