Klimawandel, Konsumwahn, Ressourcenverschwendung – die Umwelt ist in einer Krise. Wie kann dennoch der Umbau zu einer sozial und ökologisch gerechten Welt gelingen? Fragen wie diese haben sich nun der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, gestellt. Sie sprachen am Freitagabend in Nürnberg bei einer von der Jesuitenmission und der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus veranstalteten Podiumsdiskussion miteinander. Ihr Fazit: „Weniger ist das neue Mehr.“
Schneidewind sieht besonders die Kirche „als moralische Autorität“ in der Pflicht. „Wir brauchen die Diskussion über den Klimawandel mit der Kirche, denn die Wissenschaft hat versagt“, sagte er. Die Kirche könne „Brückenbauer, Mahner, Mittler, Motor“ sein in der „tiefen moralischen Revolution“, die sich vollziehe. Jedem Menschen komme dieselbe Würde zu: „Wir haben die wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten, jedem diese zuzuschreiben.“ Im Kern gehe es beim Klimawandel nicht um Naturwissenschaft und Technik, sondern darum, „wie wir als Menschen miteinander umgehen“.