Vorbereitungstreffen zu Amazonas-Synode in Washington
Amazonas-Synode ‐ Bei einem Vorbereitungstreffen zur Amazonas-Synode kommen von Dienstag bis Donnerstag Vertreter aus Zivilgesellschaft und Kirche an der Georgetown University Washington zusammen. Auch Kardinal Reinhard Marx wird dort sprechen.
Aktualisiert: 20.03.2019
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Bei einem Vorbereitungstreffen zur Amazonas-Synode kommen von Dienstag bis Donnerstag Vertreter aus Zivilgesellschaft und Kirche an der Georgetown University Washington zusammen.
Bei der Konferenz unter dem Titel „Umfassende Ökologie: Eine synodale Antwort aus dem Amazonasgebiet und anderen für den Schutz ‚unseres gemeinsamen Hauses‘ bedeutenden Weltregionen“ beraten neben Indigenenvertretern und Hilfsorganisationen auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx, der Leiter der vatikanischen Behörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, Kardinal Peter Turkson, und der brasilianische Kardinal Cláudio Hummes als Präsident des Amazonas-Netzwerks Repam (Red Eclesial PanAmazónica).
Vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat ist der Leiter der Projektabteilung, Thomas Wieland, vertreten. Das Hilfswerk unterstützt den Mitveranstalter Repam seit Jahren und ist selbst Teil des Amazonas-Netzwerkes. Das Vorbereitungstreffen endet am Donnerstag mit einem Statement von Kardinal Marx und legt den Schwerpunkt auf die Menschenrechtssituation. „Die Rechte der indigenen Völker werden regelmäßig mit Füßen getreten, wenn am Amazonas für unsere Autos Erdöl gefördert, für unsere Kraftwerke Kohle abgebaut, oder für unseren Fleischhunger Rinder gemästet werden“, kritisiert Wieland.
Deshalb habe das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat den vom Amazonas-Netzwerk Repam erarbeiteten umfassenden Bericht über die Menschenrechtsverletzungen im Amazonasgebiet unterstützt. „Deutschland darf nicht länger die Gewalt gegen indigene Völker nur mit Worten bedauern. Deutschland muss endlich handeln und die UN-Konvention ILO Nummer 169 ratifizieren“, fordert der Adveniat-Experte. Das einzige verbindliche internationale Abkommen zum Schutz indigener Völker garantiere, dass diese Völker angehört werden müssen, wenn auf ihrem Gebiet zum Beispiel Rohstoffe ausgebeutet werden sollen.
Der Hauptgeschäftsführer, Pater Michael Heinz, fügte hinzu: „So wie in Europa hunderttausende Jugendliche bei den Kundgebungen ‚Fridays for future‘ für ihre Zukunft auf die Straße gehen, kämpfen die indigenen Völker am Amazonas für ihr Überleben. In dieser existentiellen Situation müssen wir uns als Kirche unmissverständlich an die Seite der kommenden Generationen und der bedrohten ursprünglichen Völker weltweit stellen.“ Papst Franziskus habe mit seiner Umwelt-Enzyklika und der Amazonas-Synode klar gemacht: Der umfassende Schutz der ausgegrenzten Armen und der geschundenen Schöpfung haben absolute Priorität.
© Adveniat/cze