„Viele Familien haben ihr Dach über dem Kopf verloren – und ihre Würde. Sie sind schutzlos Wind und Wetter ausgesetzt, müssen in kleinsten Verschlägen unterkommen – eine Situation, die für kein menschliches Wesen würdig ist“, berichtet Ángel Allccarima, der die Nothilfe der Caritas Peru koordiniert. Das wichtigste Ziel der Hilfe: den Menschen ihr Zuhause und ihre Würde zurückzugeben.
Neben den 30.000 Euro, die Adveniat bereits als Soforthilfe für die Opfer der Überschwemmungen in Peru zur Verfügung gestellt hat, unterstützt das Lateinamerika-Hilfswerk mit weiteren 10.000 Euro eine große Solidaritätsaktion in Lima, die dort arme Menschen, die teilweise selbst vom Müllsammeln leben, für ihre Mitbürger gestartet haben. In der Pfarrgemeinde des Adveniat-Partners Juan Goicochea haben sie sich organisiert, um den Opfern in den nördlichen Stadtteilen Limas zu helfen. Sie verteilen Nahrungsmittel, Medikamente, Kleidung und Wasser – aber auch Spielzeug, um den Betroffenen auch ein wenig Freude zu schenken. „Ich erlebe ein Volk, das unglaublich solidarisch beim Wiederaufbau mitwirkt. Jeder, Groß und Klein, ergreift die Initiative, um denen zu helfen, die am meisten betroffen sind“, berichtet Pater Goicochea.
Besorgt zeigt sich Pater Goicochea vor allem wegen der langfristigen Folgen: „Wir müssen das Land wieder aufbauen.“ Denn die Bilanz der bereits seit Dezember auftretenden Starkregen, die noch bis Ende April andauern können, sei schon jetzt verheerend: „100.000 Betroffene, 75 Tote, 157.000 beschädigte Häuser, 1.900 Kilometer zerstörte Straßen und 157 zusammengebrochene Brücken. Diese schockierenden Zahlen beschreiben die bei weitem schlimmste Klimatragödie seit den 90er-Jahren.“