Prager Kardinal Duka gestorben
Prag ‐ Zwölf Jahre lang leitete Kardinal Duka das tschechische Hauptstadtbistum. Nun ist der Dominikaner, der in kommunistischer Zeit als technischer Zeichner arbeiten musste, mit 82 Jahren gestorben.
Aktualisiert: 04.11.2025
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Der Prager Kardinal Dominik Duka ist tot. Er starb am frühen Dienstagmorgen im Alter von 82 Jahren im Zentralen Militärkrankenhaus in Prag, wie das Erzbistum mitteilte, das Duka von 2010 bis 2022 leitete.
Duka wurde am 26. April 1943 in Hradec Kralove (Königgrätz) geboren. 1968 trat er geheim in den Dominikanerorden ein und wurde 1970 zum Priester geweiht. Nachdem ihm die Kommunisten die Erlaubnis zum Dienst als Priester entzogen hatten, arbeitete er 15 Jahre als Zeichner in der Fabrik des Autoherstellers Skoda in Plzen (Pilsen). Zugleich war er insgeheim weiter für seinen Orden tätig.
Von 1986 bis 1998 leitete Duka schließlich als Provinzial den Dominikanerorden in Böhmen und Mähren. 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Hradec Kralove. Im Februar 2010 berief ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof von Prag. Zwei Monate später wählten ihn die tschechischen Bischöfe zu ihrem Vorsitzenden. 2012 nahm ihn Benedikt ins Kardinalskollegium auf.
Mit Erreichen der für Bischöfe vorgeschriebenen Altersgrenze von 75 Jahren im April 2018 bot Duka Papst Franziskus seinen Amtsverzicht an. Zuvor hatten etwa 100 katholische Laien den Papst in einem Brief aufgefordert, den Erzbischof nicht länger im Amt zu belassen. Sie beklagten eine Neigung „zu Nationalismus und zu Rechtsextremen“, eine „unkritische Unterstützung des islamophoben Präsidenten Milos Zeman“ sowie eine zu große Nähe von Kirche und Staat.
Franziskus beließ Duka indes bis 2022 im Amt des Prager Erzbischofs. Nachfolger wurde Jan Graubner (77), zuvor 30 Jahre lang Erzbischof von Olmütz (Olomouc).
KNA
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