
Caritas international: Gaza-Blockade sofort beenden!
Würzburg ‐ Ein Sack Mehl für 500 Dollar, leere Lager, geschlossene Grenzen: In Gaza sei die Hungerkatastrophe längst da, mahnt Caritas international. Die Blockade müsse sofort enden, Helfer müssten uneingeschränkten Zugang haben.
Aktualisiert: 23.05.2025
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Das katholische Hilfswerk Caritas international fordert ein sofortiges Ende der Gaza-Blockade! Den Menschen dort fehle es an allem, mahnte Leiter Oliver Müller in einem Gastbeitrag für „Die Tagespost“ (Freitag): „Ein Großteil der Kinder dort hungert, zwei Millionen Menschen und damit die gesamte Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Doch seit zwei Monaten sind die Grenzen für dringend benötige Hilfslieferungen geschlossen.“
Die Lager für Lebensmittel seien leer, fügte Müller hinzu: „Suppenküchen und Bäckereien mussten schließen, das Wenige, das es auf dem Schwarzmarkt zu kaufen gibt, ist unbezahlbar - bis zu 500 US-Dollar für einen Sack Mehl.“ Die nun verkündete zeitlich begrenzte Zulassung von Hilfslieferungen sei zwar dringend notwendig, aber völlig unzureichend und „für humanitäre Organisationen wie Caritas international keine hinnehmbare Lösung“.
Die von den USA und Israel beschlossene Methode, Hilfe für Gaza ausschließlich über einen durch das israelische Militär kontrollierten Mechanismus zu koordinieren, könne weder gewährleisten, „dass Menschen in Not ausreichend versorgt werden, noch entspricht der Verteilungsmechanismus den im Völkerrecht vorgeschriebenen humanitären Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit“.
Diese drei Prinzipien, so Müller weiter, leite weltweit das Handeln von Caritas international. Sie dienten dem Schutz aller Mitarbeitenden und seien essenziell, um Not leidende Menschen bedarfsgerecht und effizient zu unterstützen. Unter den aktuellen Bedingungen dagegen sei es unabhängigen humanitären Organisationen unmöglich, weiterhin bedarfsgerecht zu helfen.
„Im Gazastreifen kann und konnte Caritas international und ihre lokale Partnerorganisation Catholic Relief Services (CRS) lückenlos dokumentieren, dass die Hilfe ausschließlich Menschen in Not erreicht“, betonte der Experte weiter. Es brauche also keine neuen Ideen zur Verteilung von überlebenswichtigen Hilfsgütern, um den Hunger zu bekämpfen: „Es braucht schlicht und ergreifend eine Öffnung der Grenzen für humanitäre Hilfe ohne Einschränkungen und einen sofortigen Waffenstillstand. Unsere Kolleginnen und Kollegen im Gaza-Streifen, die selbst alle unter schwierigsten Umständen leben, stehen bereit, Lebensmittel, Trinkwasser, Zelte und Medikamente zu verteilen.“
KNA

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