Ordensoberinnen in Rom
Gemeinsame Erklärung geplant

Parallel zum Konklave tagen in Rom Ordensoberinnen aus 97 Ländern

Rom  ‐ Zufall oder Fügung von ganz oben? Parallel zum Konklave tagen vom 5. bis 9. Mai die Oberinnen der weiblichen Ordensgemeinschaften aus aller Welt in Rom. Am 8. Mai können sie ihre Erwartungen an den künftigen Papst formulieren.

Erstellt: 29.04.2025
Aktualisiert: 29.04.2025
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Rund 900 Oberinnen von katholischen weiblichen Ordensgemeinschaften aus allen Kontinenten tagen vom 5. bis 9. Mai in Rom. Damit fällt in ihre Tagung auch der Beginn des Konklaves (7. Mai), der Papstwahl im Vatikan. Da die Ordensfrauen Flüge und Unterkünfte bereits lange vor dem Tod von Franziskus gebucht hatten, wurde das Treffen wie geplant anberaumt.

Die Ordensfrauen sind in der internationalen Oberinnen-Vereinigung UISG zusammengeschlossen, ihr gehören mehr als 1.900 Gemeinschaften aus 97 Ländern an. Insgesamt gibt es weltweit mehr als 500.000 katholische Ordensfrauen. Vorsitzende des weltweiten Dachverbands ist seit 2013 die aus Irland stammende Ordensoberin Mary Barron.

Auf der Tagesordnung steht für den 8. Mai eine noch zu verabschiedende gemeinsame Erklärung der Ordensfrauen. Das Programm für den 9. Mai, an dem wenige Kilometer vom Tagungsort der Schwestern entfernt möglicherweise bereits ein neuer Papst gewählt sein wird, soll laut UISG-Erklärung erst während der Versammlung mitgeteilt werden.

Als eine Art Bindeglied zwischen dem Konklave und den in Rom tagenden Ordensfrauen fungiert Kurienkardinal Angel Fernandez Artime (64). Der langjährige Chef des weltweiten Salesianerordens feiert am Tag vor dem Konklavebeginn mit den Ordensoberinnen eine Messe. Der Spanier leitet als Pro-Präfekt gemeinsam mit der italienischen Ordensfrau Simona Brambilla die für die Orden zuständige Behörde im Vatikan. Beide werden bei der Tagung einen Vortrag halten.

Papst Franziskus hatte mehrfach Ordensfrauen in wichtige Positionen berufen. Neben Schwester Brambilla, die er im Januar zur Präfektin der Ordensbehörde ernannte, machte er Schwester Raffaella Petrini im März zur ersten Regierungschefin des Vatikanstaats. Ebenso sind drei Ordensfrauen bei der Auswahl von Bischöfen stimmberechtigt. „Gottseidank haben die Schwestern die Nase vorn und können es besser als die Männer“, sagte Franziskus Ende Januar.

KNA

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