Polizisten tragen Jörg Alt, Sozialwissenschaftler, Sozialethiker und Migrationssoziologe, weg bei einer Straßenblockade für eine andere Klimapolitik am 28. Oktober 2022 in München.
Für 25 Tage im Gefängnis

Weltweite Solidarität mit inhaftiertem „Klimakleber“-Pater Alt

Nürnberg  ‐ Seit 1. April sitzt der Jesuit Jörg Alt im Gefängnis wegen Beteiligung an einer Straßenblockade. Mitbrüder aus aller Welt stellen sich hinter ihn. Und fordern Deutschland auf, mehr für den Klimaschutz zu tun.

Erstellt: 10.04.2025
Aktualisiert: 09.04.2025
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120 Jesuiten aus aller Welt haben sich solidarisch mit ihrem inhaftierten deutschen Mitbruder und Klimaaktivisten Pater Jörg Alt erklärt. Dessen Warnungen vor einem Klimakollaps seien real, heißt es in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Offenen Brief. Klimaschutz sei nicht nur eine humanitäre Notwendigkeit, sondern auch in deutschem Interesse. Alt verbüßt seit 1. April eine 25-tägige Ersatzfreiheitsstrafe. Wegen Beteiligung an einer Straßenblockade von Klimaaktivisten war er zu einer Geldstrafe verurteilt worden, die er nicht zahlen wollte.

„In Deutschland ist Migration derzeit ein heißes Thema in der politischen Debatte“, heißt es in dem Brief. „Niemand im Globalen Süden möchte ein ‚Klimaflüchtling‘ werden. Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, wie es die Wissenschaft vorhersagt, werden in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts Hunderte von Millionen Menschen ohne eigenes Verschulden gezwungen sein, ihre angestammten Wohnorte zu verlassen, um zu überleben.“

Die Unterzeichner „sehen Deutschland in der moralischen Verantwortung, seine Emissionen schneller zu senken und den sozial-ökologischen Umbau seiner Wirtschaft voranzutreiben“. Schon jetzt lebe Deutschland auf Kosten des Globalen Südens und künftiger Generationen. Als eine der größten Volkswirtschaften der Welt könne es seinen Einfluss nutzen, die Bekämpfung des Klimawandels voranzutreiben.

KNA

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