
Kirchen eröffnen Fastenaktionen
Mit dem Schönsten rechnen! So startet die evangelische Kirche ihre Fastenaktion. Die Katholiken lenken den Blick auf die harte Arbeit in Teeplantagen von Sri Lanka. Beide Kirchen sagen: Fasten ist nicht nur Verzicht.
Aktualisiert: 11.03.2025
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Die Kirchen in Deutschland haben am Sonntag ihre diesjährigen Fastenaktionen eröffnet. Das katholische Hilfswerk Misereor richtet dabei den Fokus auf die schwierige Lage der Hochlandtamilen in Sri Lanka, die unter harten Bedingungen auf Teeplantagen arbeiten. Die evangelische Aktion „7 Wochen Ohne“ steht unter dem Motto „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“ und lädt dazu ein, in der Fastenzeit bewusst innezuhalten.
Der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck sagte in der Pfarrkirche Sankt Antonius in Essen-Frohnhausen: „Wer für Menschenrechte eintritt, der lebt im Sinne Jesu.“ Die diesjährige Fastenaktion wolle dabei helfen. „Sie erinnert mit ihrem Thema an die Würde des Menschen, die oft mit Füßen getreten wird“, erklärte Overbeck im ARD-Fernsehgottesdienst, der mit musikalischen Klängen und Geschichten aus Sri Lanka gestaltet wurde.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister erinnerte in der derzeitig oft mit schlechten Nachrichten gespickten Welt an den Vers: „Du musst mit allem rechnen. Auch mit dem Schönsten.“ Er plädierte bei seiner Ansprache in der St.-Martin-Kirche im niedersächsischen Nienburg an der Weser dafür: „Das Leben von einem guten Ausgang her denken. Das ist uns verloren gegangen bei dem, was um uns herum tobt.“
Jeden Tag könne man eine Geschichte des Weltuntergangs erzählen, jedoch könne man auch eine Geschichte der Weltrettung erzählen, erklärte Meister. „Viel zu oft, so scheint mir, haben wir uns für die erste Variante entschieden. Aber schaut auf euer Leben.“ Jeder habe Geschichten mit guten Ausgängen erlebt, so der Landesbischof im ZDF-Fernsehgottesdienst, in dem Menschen von ihren schönen Momente aus dem Alltag erzählten und der mit fröhlichen Liedern des Gospelchors der Gemeinde gestaltet wurde.
Der Landesbischof riet dazu: „Holen wir Luft, lassen wir uns also die Zeit, in aller Unruhe, in aller Ungeduld, uns aus der Überforderung zu befreien.“ Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet Ostern. Im Mittelpunkt steht nicht nur der Verzicht auf Genussmittel wie Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol, sondern auch eine Unterbrechung von Gewohnheiten.
KNA

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