Eine Frau hält den Setzling einer Heilpflanze in der Hand. Symbolbild Hoffnung.
Artensterben soll aufgehalten werden

Umweltschützer nach Weltnaturkonferenz hoffnungsvoll gestimmt

Rom/Berlin  ‐ Ausnahmsweise mal ein Hoffnungsschimmer: Die Beschlüsse der Weltnaturkonferenz haben laut Umweltschützern tatsächlich Veränderungspotenzial. Ein Arbeitsauftrag entsteht daraus auch für die kommende Bundesregierung.

Erstellt: 28.02.2025
Aktualisiert: 28.02.2025
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Die Weltnaturkonferenz in Rom ist aus Sicht von Umweltschützern zu einem hoffnungsvollen Abschluss gekommen. Zum Ende des dreitägigen Treffens in Italiens Hauptstadt konnten sich die Vertragsstaaten in der Nacht auf eine Strategie für die finanzielle Unterstützung des Artenschutzes einigen. Der WWF spricht am Freitagmorgen von einem dringend benötigten Erfolg: „Der Weg für die langfristigen finanziellen Rahmenbedingungen ist jetzt geebnet.“

Der Naturschutzverband hebt dabei vor allem den Entscheidungsfindungsprozess hervor. „Die Vertragsstaaten haben gezeigt, dass sie globalen Herausforderungen auch in schwierigen Zeiten noch gemeinsam entgegentreten können.“ Trotz verschiedener Meinungen sei eine Lösung gefunden worden. „Mit den Beschlüssen soll das Artensterben nicht nur in den nächsten fünf Jahren gestoppt, sondern die Bewahrung der Ökosysteme auch in den kommenden Dekaden ermöglicht werden.“

Das Treffen in Rom war die Fortsetzung der 16. UN-Biodiversitätskonferenz im November im kolumbianischen Cali. Sie war vorzeitig unterbrochen worden, da wegen der Abreise vieler Delegierter die Beschlussfähigkeit verloren gegangen war. In Rom einigten sich die Staaten nun darauf, bis 2030 neue Finanzmittel für den Artenschutz aufbringen zu wollen. Länder sollen ermahnt werden, Förderungen für klimaschädliche Industrien zu beenden und umzuwidmen. Gleichzeitig wurde ein Beobachtungsmechanismus eingerichtet, mit dem die Umsetzungsmaßnahmen des Abkommens überprüft werden können.

Letzteres könne wichtige Informationen darüber liefern, „ob die Länder ihren Worten auch Taten folgen lassen“, so der WWF. „Das ist ein Hoffnungsschimmer für den Artenschutz und damit für unseren Wohlstand, unsere Gesundheit und Sicherheit auf diesem Planeten.“

Ähnlich äußerte sich auch Greenpeace. Die Beschlüsse zeigten, dass die Weltgemeinschaft sich weiter den Umweltkrisen stellen wolle. „Und das auch ohne die USA, die bei der Bekämpfung der Artenkrise nicht mitverhandelt haben und sich vom Pariser Klimaabkommen verabschiedet haben.“ Bei der kommenden Weltklimakonferenz in Brasilien in diesem Jahr müssten nun Klima- und Naturschutzmaßnahmen enger miteinander verbunden werden.

Greenpeace fordert zudem die künftige Bundesregierung auf, mehr Geld in Klima- und Naturschutz zu stecken sowie natürliche Lebensräume besser zu schützen. „Wir brauchen einen neuen gesetzlichen Rahmen, der Naturschutz und Wiederherstellungsmaßnahmen, natürlichen Klimaschutz und Klimaanpassung zusammen zum Schutz aller Menschen garantiert.“

KNA

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