Das Misereor-Hungertuch 2025/26, gestaltet von Konstanze Trommer (Erfurt)
Bild: © Misereor
„Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat“

25. Misereor-Hungertuch vorgestellt

Aachen ‐ Es gehört zur Fastenzeit wie das Aschekreuz: Das Misereor-Hungertuch. In diesem Jahr feiert es Jubiläum.

Erstellt: 11.02.2025
Aktualisiert: 11.02.2025
Lesedauer: 

Es hat sich zu einem zentralen Bestandteil der jährlichen Misereor-Fastenaktion entwickelt: Zum 25. Mal veröffentlicht Misereor ein neues Hungertuch. In den Jahren 2025/26 trägt es den Titel „Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat“ und wurde von der Erfurter Künstlerin Konstanze Trommer gestaltet. Das Hungertuch begleitet seit 1976 viele Menschen in katholischen wie auch evangelischen Gemeinden und Schulen in den sieben Wochen vor Ostern. Es lädt zur Reflexion und zum Dialog ein und bietet Raum für Diskussionen über wichtige gesellschaftliche oder globale Themen.  

Das erste Misereor-Hungertuch kam 1976 aus Indien. Gemeinsam mit dem Künstler Jyoti Sahi griff Misereor die Tradition der historischen Hungertücher neu auf. In den vergangenen 50 Jahren wurde dieser Idee weltweit Resonanz verschafft. In kirchlichen Einrichtungen auf allen Kontinenten stößt man auf Misereor-Hungertücher. Meist von Künstlern und Künstlerinnen aus dem globalen Süden gestaltet, ermöglichen die Misereor-Hungertücher alle zwei Jahre aufs Neue eine Begegnung mit dem Leben und dem Glauben von Menschen anderer Kulturen.  

So auch in diesem Jahr. Mit dem Hungertuch 2025/26 thematisiert die Erfurter Künstlerin Konstanze Trommer die aktuellen globalen Bedrohungen, wie den Klimawandel, Konflikte, Kriege, Populismus und die Spaltung von Gesellschaften. „Die Welt scheint ein Ort ohne Hoffnung und Liebe zu sein. Das Hungertuch gibt Anregungen zu Reflexion über einen notwendigen Wandel: Was gibt uns Kraft für eine andere Sicht auf das Morgen – eine Hungertuch-Botschaft, die inspiriert und Zuversicht schenkt“, so Claudia Kolletzki, Bildungsreferentin bei Misereor.

Aufruf zum Engagement

Konstanze Trommer hat das Bild des Hungertuchs zuerst als digitale Fotocollage entworfen und anschließend auf Leinwand drucken lassen. Die Fotos, die später übermalt und verfremdet wurden, zeigen Menschen aus Partnerprojekten von Misereor. Andere Bilder hat die Künstlerin in ihrem privaten Umfeld selbst aufgenommen. Im Mittelpunkt des Hungertuchs stehen mehrere Kinder allein auf einer Sandbank. Sie sind umgeben vom Meer und bedroht von einem Sturm.

Dennoch legt das Bild Spuren der Hoffnung: Die Kinder packen ihr Überleben tatkräftig an und probieren aus, wie gelingendes Miteinander aussehen kann. „Allein tatkräftige Liebe – das Aktivwerden und nicht nur das Sprechen darüber – wird uns helfen, Krisen zu überwinden“, betont Künstlerin Trommer. So sei das Hungertuch „Einladung zur Einmischung, damit Liebe zur rettenden Insel im Meer der Worte werden könne“, so die Künstlerin.

weltkirche.de mit Information von Misereor

Mehr zum Thema