Schwester Anna Mirijam Kaschner, Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz, am 3. März 2015 in Essen.
Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz

Ordensschwester: Erwarte auch heikle Themen auf Weltsynode

Frauenfrage und Amtsverständnis: Die katholische Ordensfrau Anna Mirijam Kaschner glaubt, dass bei der Weltsynode auch heikle Themen zur Sprache kommen. Mit welchen Kontroversen sie rechnet.

Erstellt: 01.10.2024
Aktualisiert: 04.10.2024
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Auf der beginnenden Weltsynode der katholischen Kirche kommen laut der Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz auch schwierige Themen zur Sprache. „Dieser Eindruck, dass da jetzt heikle Themen einfach rausgenommen worden sind, um bloß keine Konflikte entstehen zu lassen, stimmt so nicht“, sagte Schwester Anna Mirijam Kaschner im Interview mit dem Kölner Internetportal domradio.de (Dienstag).

Vom 2. bis zum 27. Oktober wird in Rom zum zweiten Mal eine weltweite Synode tagen und über eine grundlegende Reform der katholischen Kirche beraten. An der finalen Runde nehmen 368 Synodale teil, 272 sind Bischöfe und Kardinäle, etwa ein Achtel der Teilnehmer sind Frauen. Das Thema lautet „Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“. Im Vorfeld waren Reizthemen wie Zölibat oder die Stellung der Frauen in der Kirche an Expertengruppen außerhalb der Synode verwiesen worden.

Positives Klima erwartet

„Ich denke, dass die Arbeitsgruppen in der Synode einen Rechenschaftsbericht über ihre Arbeit geben werden“, so Kaschner, die an der Synode teilnimmt. Daneben gehe sie von weiteren Kontroversen aus, etwa bei den Fragen nach der lehrmäßigen Autorität der Bischofskonferenzen oder nach Rechenschaft und Transparenz mit Blick auf Missbrauch. „Von daher ist die gesamte Bandbreite der Themen mit Frauenthema, Priesterthema und bischöflichem Amtsverständnis weiterhin Teil der Synode.“

Trotz Diskussionsbedarf rechnet Kaschner aber mit einem positiven Klima auf der Synode. In der Vergangenheit sei es konservativen und liberalen Teilnehmern bereits gelungen, einander zuzuhören und sich nicht „in Schubladen zu stecken“.

Auch der Bochumer Theologe Thomas Söding blickt optimistisch auf die Weltsynode. „Auf der Weltebene zeigt sich, wie unterschiedlich die katholische Kirche aufgestellt ist“, sagte er in einem weiteren Domradio-Interview (Mittwoch). Es zeige sich aber auch, wie groß der Wille sei, nicht auseinanderzugehen, sondern zusammenzuhalten und sich zu verständigen, so Söding, der ebenfalls an der Synode teilnimmt.

KNA

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