Vatikan suspendiert Erzbischof von Lahore
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Harte Vorwürfe gegen prominenten Geistlichen

Vatikan suspendiert Erzbischof von Lahore

Islamabad  ‐ Seit langem schwelten heftige Vorwürfe gegen den Leiter der größten Diözese in Pakistan. Priester schrieben Protestbriefe nach Rom. Nun hat die Kirchenspitze offenbar reagiert.

Erstellt: 16.08.2024
Aktualisiert: 21.08.2024
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Der Vatikan hat den Erzbischof von Lahore in Pakistan, Sebastian Shaw, suspendiert. Das gab der Verwaltungschef des bevölkerungsreichsten pakistanischen Bistums, Generalvikar Asif Sardar, laut dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews (Freitag) bekannt. In der Vergangenheit waren Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und des Finanzbetrugs gegen Shaw lautgeworden. Als Übergangsleiter habe Rom den Erzbischof von Karachi, Benny Mario Travas, zum Apostolischen Administrator ernannt, so Sardar.

Während der Messe am Hochfest Mariä Himmelfahrt rief Sardar demnach zum Gebet „für unseren Erzbischof“ auf, der nun ein „Sabbatical“ beginne. Sardar habe keinen Grund für die Abberufung des Erzbischofs genannt, so Ucanews. Vertreter der Kirche wollten dem Bericht zufolge keine Stellungnahmen zu Shaws Abberufung geben. Gegen den 66 Jahre alten Erzbischof wurden jedoch bereits seit geraumer Zeit Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens und finanzieller Betrügereien erhoben.

Sardars offizielle Ankündigung erfolgt einen Monat, nachdem der von Christen betriebene YouTube-Kanal „National News Nam“ bereits über eine bevorstehende Suspendierung Shaws berichtet hatte. „Viele Priester aus Lahore haben dem Papst Briefe und E-Mails geschickt, in denen sie auf die Korruption und Unehrlichkeit von Bischof Shaw hingewiesen haben“, berichtete der Kanal laut Ucanews am 13. Juli.

Francis Sodagar, der Direktor von „National News Nam“, sagte gegenüber Ucanews, die Berichte über Verfehlungen Shaws basierten auf „durchgesickerten Informationen“. Die Erzdiözese Lahore wolle diese jedoch totschweigen.

Lahore ist die Hauptstadt des Punjab, der bevölkerungsreichsten Provinz Pakistans. In Punjab leben rund 80 Prozent der 2,4 Millionen Christen des mehrheitlich islamischen Landes.

KNA

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