Tote nach Kämpfen zwischen malischer Armee und Rebellen
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Mehrtägige Auseinandersetzungen

Tote nach Kämpfen zwischen malischer Armee und Rebellen

Bamako/Bonn  ‐ Im Norden Malis haben sich Tuareg-Rebellen, Soldaten und russische Söldner schwere Kämpfe geliefert. Es ist ein Vorgeschmack auf weitere Ausschreitungen, die folgen könnten.

Erstellt: 29.07.2024
Aktualisiert: 14.08.2024
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Im Norden von Mali haben Tuareg-Rebellen eigenen Angaben zufolge Dutzende Soldaten sowie mehrere russische Söldner getötet. Das gab ein Zusammenschluss bewaffneter Rebellengruppen am Samstagabend in einem Schreiben bekannt. Die Kämpfe fanden demnach im Ort Tinzaouatene im Nordosten des afrikanischen Landes statt. Er liegt an der Grenze zu Algerien. Unabhängig überprüfen lassen sich die Aussagen der Rebellen nicht.

Die malische Armee hat die Kämpfe im Kurznachrichtendienst X ebenfalls bestätigt. Sie spricht aber von lediglich zwei getöteten Soldaten und mehrere Verletzten. Die Auseinandersetzungen sollen drei Tage angedauert haben.

Beobachtern zufolge sind zwischen 1.000 und 1.200 russische Söldner in Mali. Ein Erfolg aus ihrer Sicht sowie der malischen Armee war im November 2023 die Befreiung der ebenfalls im Norden liegenden Stadt Kidal. Sie galt als Hochburg der Tuareg-Rebellen, die sie neun Jahre lang kontrolliert hatten. Bei ihrem Rückzug im November kündigten sie allerdings an, dass der Kampf um Kidal gerade erst begonnen habe.

Nichtregierungsorganisationen werfen den russischen Milizen wie Malis Armee regelmäßig schwere Menschenrechtsverletzungen wie Verschleppungen und Massentötungen vor. In Mali ist seit August 2020 eine Junta an der Macht, die zunehmend Russland als strategischen Partner sieht. Unter der Militärherrschaft wurde vergangenes Jahr auch die UN-Mission Minusma beendet, an der sich auch die Bundeswehr beteiligt hatte.

Anschläge verüben allerdings auch islamistische Terrorgruppen, die Kontakte zum Islamischen Staat und der Al-Kaida haben. Nachdem Ende 2011 mehrere Tuareg-Bewegungen im Norden für mehr Autonomie bis zu einem eigenen Staat kämpften und es im März 2012 zu einem Putsch kam, konnten sie sich weiter ausbreiten. Heute verüben sie auch in Nachbarländern Anschläge und besetzen ganze Dörfer. Auch breiten sie sich weiter in Richtung Küstenstaaten aus.

KNA

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