Deutscher Bischof Nann tritt überraschend als Bischof von Caravelí (Peru) zurück
Bild: © KNA
63-Jähriger plant längere Auszeit

Deutscher Bischof Nann tritt überraschend als Bischof von Caravelí (Peru) zurück

Vatikanstadt/Caravelí ‐ Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch von Bischof Reinhold Nann (Caravelí) angenommen. Der Badener gab dafür gesundheitliche Gründe an – und kommt nun erstmal nach Deutschland.

Erstellt: 01.07.2024
Aktualisiert: 01.07.2024
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Bischof Reinhold Nann tritt überraschend als Bischof der peruanischen Prälatur Caravelí zurück. Papst Franziskus hat ein entsprechendes Gesuch des Badeners angenommen. Die Nachricht vom Abschied des 63-Jährigen, die heute Morgen im Bulletin des Vatikan bekannt gegeben wurde, bewegt nicht nur die Gläubigen in Caravelí. Nanns Facebook-Seite sowie eine entsprechende Publikation der Prälatur verzeichnete in kürzester Zeit mehr als 100 gute Wünsche für den Geistlichen – aus allen Teilen Perus

Grund für seinen Rücktritt ist offenbar die angeschlagene Gesundheit. In einer persönlichen Erklärung schreibt Nann, er habe das Amt als Bischof von Caravelí mit viel Enthusiasmus angefangen. „Mit der Zeit haben mir diese Aufgaben neben einigen Enttäuschungen auch Stress und hohen Blutdruck beschert. Seit der Zeit des Covid hat sich meine körperliche und geistige Gesundheit verschlechtert und ich spüre deutlich, dass ich nicht mehr die Kräfte für dieses Amt habe.“

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Nach einigen Untersuchungen hätten ihm die Ärzte geraten, eine Aus- und Erholungszeit zu nehmen. Daher habe er die Entscheidung getroffen, vom Bischofsamt zurückzutreten und eine Auszeit (Sabbatjahr) in seinem Elternhaus sowie im Recollectio-Haus der Abtei Münsterschwarzach zu nehmen. Das Recollectio-Haus ist eine Einrichtung, in der sich Seelsorgerinnen und Seelsorger in körperlich, psychisch und geistlich-spirituell herausfordernden Momenten sammeln und begleiten lassen können. Was nach dieser Zeit komme, werde er dort im Gebet und Nachdenken entscheiden, so Nann.

Einiges erreicht

Mit Blick auf seine sieben Jahre an der Spitze der Prälatur Caravelí schreibt er, es sei vieles erreicht worden: „ein Pastoralplan zur schrittweisen Erneuerung der Prälatur, die Wiedereinführung der Familienkatechese in mehreren Pfarreien, die Gründung von Pfarrcaritasgruppen in fast allen Pfarreien, eine Priestersolidaritaetskasse, 2 Hilfezentren für familiäre Gewalt, die Einführung von Präventionsprotokollen in allen Pfarreien, 3 Priesterweihen und eine Neuordnung der Verwaltung des bischöflichen Schulamtes (ODEC)...“ Mit Blick auf die eigene Arbeit schreibt er dennoch selbstkritisch: „Ich habe mit meiner Ungeduld und Ungestüm wohl auch manchen Schaden angerichtet, für den ich ehrlich um Verzeihung bitte.“

Neben den Aufgaben im Bistum übernahm Reinhold Nann auch eine Reihe von Ämtern auf nationaler Ebene. Er war Präsident von Caritas Perú, Vizepräsident der Partnerschaft zwischen dem Erzbistum Freiburg und der katholischen Kirche in Peru, betätigte sich als bischöflicher Begleiter der Familienkatechese-Bewegung, war Mitglied in der bischöflichen Kommission zum Schutz Minderjähriger und in der Schönstatt-Bewegung aktiv. 

Weit über 100 gute Wünsche in den sozialen Netzwerken zeichnen von „Monseñor Reynaldo“ das Bild eines sehr beliebten Kirchenmanns. „Es macht mich traurig, dass sie unser Land verlassen, aber ich hoffe, mit Ihrer Gesundheit geht es bergauf“ schreibt eine Frau aus dem Erzbistum Trujillo, in dem Nann mehrere Jahre gewirkt hat. Ein junger Mann verspricht: „Wir beten für Ihre baldige Genesung beten und hoffen, dass Sie nochmal nach Caravelí zurückkehren“. Verständnis für den Rücktritt zeigt ein anderer Nutzer – und übt Selbstkritik: „Manchmal verstehen wir als Laien nicht die Hingabe und das Engagement, das sie als Priester und noch mehr als Bischöfe annehmen, und die große Verantwortung, die sie tragen. Wir müssen um Vergebung bitten 😔, weil wir oft nicht verstehen oder helfen.“

Der 1960 geborene Reinhold Nann wurde 1987 zum Priester und 2017 zum Bischof geweiht.

weltkirche.de

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