Wegen Wahlen

Indonesische Bischöfe „verschieben“ Aschermittwoch auf Donnerstag

Jakarta ‐ Im Riesenland Indonesien wird am 14. Februar gewählt: Mitglieder der Parlamente sowie ein Nachfolger für Präsident Joko Widodo. Das Problem für die zehn Prozent Christen: An diesem Tag ist auch Aschermittwoch.

Erstellt: 30.01.2024
Aktualisiert: 30.01.2024
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Wegen des am 14. Januar in Indonesien angesetzten Superwahltags lassen zahlreiche Bischöfe die Feiern zum Aschmittwoch verschieben. Der Bischof von Ruteng auf der Insel Flores, Siprianus Hormat, kündigte an, die Asche am Donnerstag (15. Februar) zu streuen. Insbesondere in Kirchengemeinden in entlegeneren Gebieten könne die Zeichnung mit dem Aschekreuz auch am ersten Sonntag der Fastenzeit (18. Februar) durchgeführt werden, so der katholische Bischof. Hintergrund der Entscheidung ist die Sorge, dass die notwendige Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger für die Wahlen den wichtigen spirituellen Moment zum Beginn der Fastenzeit überschatten könnte, hieß es.

Die Gläubigen sollten sich aktiv und gemäß ihrem Gewissen an den politischen Wahlen beteiligen, „indem sie ihr Wahlrecht in freier und verantwortungsvoller Weise ausüben und Führungspersönlichkeiten wählen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen“, schrieb Hormat. Zugleich müsse aber auch dafür gesorgt werden, dass die Katholiken den Beginn der vorösterlichen Bußzeit ohne Ablenkung und Polarisierung in einem echten Geist der Buße und mit Fasten und Gebet begehen.

Inzwischen haben auch andere Bistümer die Verlegung der Feiern zum Aschermittwoch angekündigt. So will es auch das Erzbistum von Jakarta den Gläubigen ermöglichen, am Donnerstag nach Aschermittwoch ein Aschekreuz zu bekommen, wie das Nachrichtenportal UCA berichtet.

In Indonesien finden am 14. Februar nationale und regionale Parlamentswahlen statt. Gleichzeitig ist auch der erste Wahlgang der Präsidentschaftswahlen angesetzt. Wegen der zentralen Bedeutung des Staatspräsidentenamtes im politischen System des Landes steht die Wahl eines Nachfolgers für Präsident Joko Widodo, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandieren darf, besonders im Fokus.

Das 275-Millionen-Einwohner-Land Indonesien wird in der Verfassungspräambel „Pancasila“ als säkularer Staat definiert. Mit rund 230 Millionen Muslimen ist Indonesien aber auch der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Etwa zehn Prozent der Einwohner, rund 26 Millionen, sind Christen.

dr/KNA/UCA

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