Großbrand in Rohingya-Lager
Bei einem Großbrand im Lager Cox's Bazaar in Bangladesch haben Tausende muslimische Rohingya-Flüchtlinge ihre Hütten aus Bambus und Plastikplanen verloren.
Aktualisiert: 09.01.2024
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Unter den Betroffenen des Brandes im Camp 5 am frühen Sonntagmorgen seien mehr als 3.500 Kinder, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) am Montag mit. Auch Schulen, Moscheen, Latrinen und Gesundheitseinrichtungen seien in Flammen aufgegangen. UN-Experten äußerten gegenüber Medien in Bangladesch den Verdacht von Brandstiftung.
Fast 60 Prozent der Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch sind Kinder. „Während wir das volle Ausmaß des Schadens analysieren und die Klassenzimmer wieder aufbauen, werden wir provisorische Zelte errichten, um den Kindern das Lernen zu ermöglichen“, sagte der Unicef-Vertreter in Bangladesch, Sheldon Yett.
In den Lagern in Bangladesch leben rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar. Etwa 700.000 von ihnen wurden im Sommer 2017 von der dortigen Armee gewaltsam vertrieben. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag leitete Ermittlungen wegen Völkermordes gegen Myanmar ein.
In den vergangenen Jahren hatte es bereits mehrere Großbrände in den Lagern gegeben. Seit einigen Monaten nimmt dort auch Gewalt durch kriminelle Banden und islamistische Terrorgruppen zu. 2023 kamen bei gewaltsamen Zusammenstößen solcher Gruppen mehr als 60 Menschen ums Leben.
KNA